Musikalische Umarmungen & tanzbare Beats Album des Monats: Clueso’s „ALBUM“

19 Songs und knapp 51 Minuten Musik: Clueso‘ neue Platte verbindet sommerliche Vibes, poppige Beats und gefühlvolle Texte. Unser Album des Monats

19 Songs und knapp 51 Minuten Musik: Das neue „ALBUM“ von Clueso läuft bei unserer Redaktionsleitung in Dauerschleife. Der Longplayer des gebürtigen Erfurters verbindet sommerliche Vibes, poppige Beats und gefühlvolle Texte.

© Christoph Köstlin

Drei Jahre mussten Fans von Clueso, bürgerlich Thomas Hübner, warten, jetzt ist das „ALBUM“ da. Neben „Sag mir was du willst“ sind auch die weiteren sechs Singles, die er seit Februar 2020 veröffentlichte, auf dem Album. Die Idee zum Titel lieferte Freund und Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre: Durch die hohe Hit-Dichte sei es wie eine Art Best of, erzählte er Clueso bei einem Spaziergang.

© Clueso / Christoph Köstlin

Zurück zu den Hip-Hop-Anfängen

Ein Intro mit einer Melodie im Freestyle eröffnet die Platte, danach folgt „Flugmodus“. Der eingängige und eher unauffällig treibende Beat verbindet hier Gegensätze: Ein Leben auf Überholspur, aber zugleich spiegelt er eine Sehnsucht wider. Der Refrain bleibt im Ohr und die Trap-Elemente arrangieren sich passend mit den Laid-Back-Gitarren. Zahlreiche Features ergänzen Cluesos Sound: Mit dabei sind unter anderen Rapper Bausa beim Track „Hotel California“, Sängerin Mathea bei „Der letzte Song“ und Andreas Bourani bei „Willkommen zurück“. Letzterer übernimmt nach sechs Jahren ohne Veröffentlichung einen Part der energischen Pop-Produktion. Clueso besinnt sich hier auf seine Anfängeim Hip-Hop und inszeniert diese hörbar bereits beim Songwriting: „Backpack, wir beide im Sommer, Soundtrack, Vogue von Madonna, die Gefühle verstaubt, Flashback auf alles, was war, next step, alles noch da, fast nicht mehr dran geglaubt“, heißt es in der Nummer. Sie zelebrieren zusammen diesen besonderen Sommer und zeigen den Lebenshunger einer pandemiegebeutelten Gesellschaft.

Auch die leisen, ruhigen Töne sind vertreten. Bei „Alles zu seiner Zeit“ möchte man am Liebsten das Feuerzeug rausholen und langsam mit den Armen schwingen. Der 41-Jährige singt hier: „Vielleicht sollte es noch nicht sein, dass ich mal lang bei jemand bleib’, ich hab’ kein Liebeslied, das gut ausgeht, doch für dich schreibe ich eins“; und es fühlt sich mit dem Klavier wie eine wohltuende Umarmung an. Etwas intensiver und lauter wird dann „Aber ohne Dich“, wie bei vielen Songs steckt auch hier viel Poesie darin. Das Finale der Platte – und spätestens hier könnt ihr auch nicht mehr still stehen oder sitzen – formt die Partyhymne„Tanzen“. Der sehr eingängige Beat erinnert teilweise an französischen Pop-Chanson wie „Ella, elle l‘a“ von France Gall. Doch auch wenn es klingt wie ein fröhlicher Dancetrack (der auch vom DJ-Duo Vize geremixt wurde), inhaltlich geht es um zwei Menschen und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse: Sie leben aneinander vorbei, bis er seine Sachen packt.

© Christoph Köstlin

Erfinder des Singer-Songwriters

Anlässlich seines Releases fand in Leipzig die Konzertreihe „Friends of Clueso“ von MDR Sputnik statt. Zu Gast waren auch Die Fantastischen Vier, die ihn damals unter Vertrag nahmen. Thomas D. sagte über Clueso, er habe den modernen Singer-Songwriter erfunden, alle die folgten, seien in seine Fußstapfen getreten. Genau das spürt man bei „ALBUM“: Er experimentiert, bleibt nicht stehen, entwickelt sich selbst und seine Musik immer weiter.

www.clueso.de | Instagram: @clueso

Clueso ist am 26. September 2022 zu Gast im Haus Auensee.

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