Nachdem sich Fußball-Deutschland beim Champions League-Finale am Samstag ordentlich auf die Schultern klopfen durfte, hofft nun Leipzig, dem Traum vom Fußball-Niemandsland zum Profi-Fußball-Standort zu werden, ein ganzes Stück näher zu kommen. Diese Woche entscheidet sich, ob RB Leipzig in die dritte Liga – und damit offiziell in den Profifußball – aufsteigen wird oder wie im vergangenen Jahr nach verpatztem Saisonendspurt weiter in der Regionalliga herumdümpelt.
RB Leipzig alternativlos: „Es gibt nur einen Plan A!“
Cheftrainer der Roten Bullen, Alexander Zorniger, stellt noch einmal klar: „Es gibt nur einen Plan A!“ Für Spieler, Trainerteam und Vereinsmitarbeiter bedeutet das, es gibt keine andere Möglichkeit: nächste Saison wird in Liga 3 gespielt! Und tatsächlich brodelt die Gerüchteküche, dass Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz in den nächsten zwei Saisons bei Nichtaufstieg seine Konsequenzen für das Projekt RB Leipzig ziehen wird. Was kein Gerücht ist, ist der extreme Druck, der auf Spieler und Trainerstab lastet. Doch Zorniger ist mehr als zuversichtlich: „Ich war von meiner Mannschaft noch nie so überzeugt wie jetzt. Es liegt einzig und allein an uns. Wenn wir in beiden Spielen 100% Leistung auf den Platz bringen und Lotte ebenfalls 100%, werden trotzdem wir die Spiele gewinnen – das ist ein sehr gutes Gefühl.“ Trotz aller Zuversicht bestätigt der Cheftrainer jedoch auch, dass Lotte alles anderes als ein leichter Gegner sein wird: „Wir wissen, dass es ein ordentlicher Brocken ist, der uns vorgesetzt wurde. Lotte ist eine gewachsene Mannschaft mit einer Menge individueller Qualität.“
Ein gutes Omen und das Knie von Leipzig
Was bei der WM 2006 die Wade der Nation war, ist in den letzten Wochen das Knie von Leipzig. Ob Torjäger und Publikumsliebling Daniel Frahn spielen wird, ist unklar und ein Betriebsgeheimnis: „Ich bin überzeugt, dass Daniel Frahn dabei sein wird – in welcher Funktion auch immer. Aber ich weiß genau, was Frahni bewirken kann – auch wenn er auf der Bank sitzt“, so Zorniger und ergänzt, dass es im Endeffekt darum gehe, „wie wir die ersten Zweikämpfe angehen, wie wir Vorgaben auf dem Platz umsetzen, wie wir unser Spiel durchziehen und wie wir ab der ersten Minute das Publikum im Rücken haben – und wir werden fantastische Fans hinter uns haben“.
Auch 1. FC Lok, Hallescher FC und RW Erfurt mit dabei
Apropos Publikum – in puncto Support wird es morgen ebenso spannend. Denn im Forum von Sportfreunde Lotte haben schon einige Anhänger des 1. FC Lok Leipzig, des Halleschen FC und FC Rot Weiß Erfurt angekündigt, sich im Lotte-Fanblock gegen die Rasenballer, die den sogenannten „modernen Fußball“ in Leipzig ein Gesicht geben, zu solidarisieren. Timo Röttger bleibt entspannt: „Sollen sie einfach kommen. Unsere Fans stehen hinter uns und werden uns nach vorne peitschen. Man muss uns ja nicht lieben, aber Respekt zeigen und nicht unter die Gürtellinie gehen – das ist mir wichtig!“
Beide Spiele werden vom MDR live übertragen:
Relegationshinspiel: 29. Mai 2013 um 17:30 Uhr in der Red Bull Arena
Relegationsrückspiel: 2. Juni 2013 um 14 Uhr in der connectM Arena