Voller Adrenalin durch die Lüfte Ausprobiert: Gleitschirmfliegen

In der Nähe von Torgau bietet der Flugplatz des Luftsportvereins Torgau-Beilrode e. V. die Gelegenheit, sich unters David Hünigs Fittichen in die Luft zu begeben. Wer hoch hinaus will, ist hier an der richtigen Adresse. Anlass genug, das angebotene Gleitschirmfliegen auszutesten und auf Herzschlag und laue Lüfte zu prüfen.

© Yvette Gieseke
Hoch hinaus: Fliegen leicht gemacht

In einem Kilometer Höhe lassen wir uns an einem sonnigen Sonntagmittag den Wind um die Nase wehen. Die Beine baumeln aus dem Gurtzeug, in das wir ziemlich tief eingesunken sind, und wir beobachten den braunen Raubvogel, der ein paar Meter von David und uns entfernt durch die Lüfte segelt. Für David ist er ein sehr guter Orientierungspunkt, um thermische Aufwinde zu lokalisieren, denn Vögel nutzen diese, um kräftesparend in große Höhen aufsteigen zu können. Auch die an uns vorbeiziehenden Quellwolken (Cumuluswolken) sind ein typisches Indiz für warme Luft, die sich bei Sonneneinstrahlung vom aufgeheizten Boden löst und wie ein Warmluftlift nach oben steigt. Man kann also sagen, es herrschen sehr gute Bedingungen, um zum ersten Mal einen Gleitschirm-Tandemflug auszuprobieren.

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Ausblicke, die sich lohnen: Gleitschirmfliegen

Nur fliegen ist schöner

Bevor es allerdings dazu kam, dass wir in der Luft hängen, gibt uns unser Tandempartner auf festem Boden natür­lich erst mal eine Sicherheitseinweisung. David Hünig ist zertifizierter Fluglehrer beziehungsweise Pilotenprüfer und betreibt in Leipzig seine eigene Flugschule „let’s fly“. Seit mittlerweile 13 Jahren schwebt er mit seinem Gleitschirm durch die Lüfte und möchte diese Begeisterung an seine Flugschüler:innen weitergeben. In Davids Flugschule kommen die unterschiedlichsten Personen – vom Jugendlichen, der statt des Führerscheins lieber den Flugfahrerschein machen möchte, bis hin zum rüstigen 70-Jährigen. Sie alle eint der Traum vom Fliegen. „Und da der Mensch keine Flügel hat, muss er sich eben Equipment nehmen“, lacht David. Dieses Equipment besteht aus einer speziell beschichteten Schirmkappe aus luftundurchlässigem Nylongewebe, jeder Menge Leinen, Karabinern und dem Gurtzeug, dass alles je nach Zweck und Gewichtsklasse modifiziert ist. Ein Tandemschirm kann bis zu 250 Kilogramm tragen.

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Gleitschirmfliegen: Safety first

Safety First

Sicher fühlen wir uns auf jeden Fall, wie wir so mit Helm und allen festgezurrten Gurten an David und unseren blau-gelben Gleitschirm geschnallt sind. Die Seilwinde, die uns gleich in die Luft ziehen wird, ist bereits über den gesamten Flugplatz gespannt. Sobald sie anzieht, laufen wir ein Stück mit nach vorn und innerhalb von ein paar Sekunden lösen sich die Beine auch schon vom Boden. Der einzige Weg, der jetzt noch bleibt, ist der nach oben. Das Adrenalin strömt durch den Körper und wir brauchen einen kurzen Moment, um uns an die doch nicht so ganz alltägliche Höhe zu gewöhnen.

Die weite Ferne lenkt aber schnell von möglichen angst­erfüllten Gedanken ab. Grüne Wiesen, gelbe Rapsfelder sowie winzig kleine Häuser und Autos unter uns – ein buntes Miniaturwunderland lässt grüßen. Besonders der Blick auf die Altstadt von Torgau, Schloss Hartenfels, die Elbe und die angrenzenden Elbauen ist spektakulär. Nach zehn Minuten wunderbarer Aussicht in luftiger Höhe sitzen wir nach einer sanften Landung und um eine tolle Erfahrung reicher wieder wohlbehalten auf der Wiese des Flugplatzes. Für alle, die sich noch unsicher sind: Das Gleitschirmfliegen gehört zu den sichersten Luftsportarten und kann schnell selbst erlernt werden. Probiert es auf jeden Fall aus!

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