Die 56. Ausgabe von DOK Leipzig zeigt vom 28. Oktober bis 3. November 2013 Dokumentar- und Animationsfilme aus der ganzen Welt. urbanite sprach mit Annegret Richter, Leiterin des Animationsfilmprogramms, u.a. über den Prozess bei der Auswahl der Filme und dem weltweit ersten Wettbewerb für Animadokfilme.
Was sind die Aufgaben von DOK Leipzig?
DOK Leipzig ist seit seinen Anfängen ein sehr politisches Festival. Bis zur Wende stand es unter dem Slogan „Filme der Welt für den Frieden der Welt“. Es präsentiert bestimmte gesellschaftliche und politische Veränderungen oder auch Zustände in Dokumentar- und Animationsfilmen. Die Regisseure beschäftigen sich mit dem, was sie spannend finden und haben diesen besonderen Blick auf die Dinge. Und DOK Leipzig zeigt dann natürlich auch Filme, mit dieser besonderen Perspektive.
Welche Themen sind häufig in den eingereichten Filmen zu finden?
Oft sind es psychologische oder gesellschaftliche Dinge. Wir bekommen auch oft Umweltfilme und Filme, in denen persönliche Krisen thematisiert werden. Ganz häufig werden Schicksalsschläge in der Familie oder im Freundeskreis dokumentiert, weil die Filmemacher da natürlich ganz nah dran sind. Oder eben politische Missstände, die aufgezeigt werden.
Es wurden weit über 2.000 Filme eingereicht. Werden wirklich alle gesichtet?
Ja, natürlich! Im Dokumentarfilmbereich gehören zur Auswahlkommission (AWK) fünf Leute und im Animationsfilmbereich drei Leute.
Aber wie lange dauert das denn?
Das dauert lange (lacht). Die Animations-AWK sichtet z.B. meistens eine Woche jeden Tag 12-14 Stunden. Die Filme gucken wir dann alle zusammen und entscheiden nach dieser Woche, welche Filme in welchem Programm laufen. Die AWK- Dokumentarfilm hat in diesem Jahr drei Wochen gesichtet plus Vorsichtung.
Was für Leute gehören zur AWK?
Das sind Fachexperten aus unterschiedlichen Bereichen. Sie sichten Filme und diskutieren dann eben auch mal bis aufs Blut, wenn es um Einreichungen geht, die sie als wichtig erachten, und die anderen es nicht so sehen. Da geht’s manchmal heftig zur Sache (lacht).
Erstmalig gibt es den Preis Animadok-Taube.
Animadok ist eine Spezialität von DOK Leipzig, weil es spartenübergreifend ist. Das Thema animierte Dokumentarfilme wird immer größer. Auch aus diesem Grund hat sich das Festival dafür entschieden, weltweit erstmals einen Preis für den besten Animadokfilm zu stiften. Es gibt da wirklich sehr tolle Sachen. Und wir wollen diesen Filmen auch eine Chance geben.
Aus welchen Ländern wird besonders häufig bei DOK Leipzig eingereicht?
Polen ist immer gut vertreten. Ansonsten ist Frankreich und Kanada im Animationsbereich sehr stark, weil dort auch eine große Industrie existiert. Auch aus Großbritannien kommen immer tolle Beiträge. Und natürlich Deutschland – bei DOK Leipzig haben wir gerade deshalb den Schwerpunkt „Neue Deutsche Animation“.
Die Filme des Festivals laufen im CineStar, Passage Kino, naTo, Schaubühne Lindenfels und im Polnischen Institut
urbanite verlost 3×2 Freikarten für die 56. Ausgabe von DOK Leipzig.
Veranstaltungen von DOK 2013:
28.10.
• um 19 Uhr im CineStar: Eröffnungsveranstaltung DOK Leipzig 2013
30.10.
• um 10 Uhr: Dok.Incubator Preview
31.10.
• um 16 Uhr: Sonderprogramm Cross Genre 2013 im CineStar
1.11.
• um 18:15 Uhr in der JSA Regis-Breitlingen: DOK im Knast
• um 19 Uhr in den Passage Kinos das Sonderprogramm Cross Genre 2013
• um 22 Uhr ebenfalls in den Passage Kinos Animating History. Hommage Wendy Morris
2.11.
• um 14 Uhr in der JSA Regis-Breitlingen: DOK im Knast
• um 16:30 Animating History. Hommage Wendy Morris in den Passage Kinos
• um 19:30 Uhr findet im Schauspiel Leipzig die DOK-Film Preisverleihung statt