Leipziger Christopher Street Days CSD Leipzig: Straßenfest voller Vielfalt

Respekt für alle! – so lautet das diesjährige Motto des Christopher Street Days, kurz CSD Leipzig. Zum 30-jährigen Jubiläum wird eine Woche lang für queere Liebe und für mehr Rechte für die LGBTQIA+-Gemeinschaft gefeiert und demonstriert. Am 8. Juli, 16 Uhr, wird der CSD mit dem Hissen der Regenbogenflagge und einem Empfang der Stadt am Neuen Rathaus eröffnet.

© CSD Leipzig
CSD Leipzig 2020

Bunter Strauß voll Regenbogenfarben

Höhepunkt der Woche ist die Demonstration am 16. Julizu der mehr als 15.000 Personen erwartet werden. Vom Augustusplatz startet der Demonstrationszug um 11:30 Uhr mit mehr als 10 Wägen und erreicht gegen 13 Uhr den Innenstadtring. Im Jubiläumsjahr gibt es drei Botschafter:innen, die sich auf unterschiedliche Art für die queere Community einsetzen: Zum einen Peter Thürer, der den CSD bereits seit der ersten Veranstaltung mitgestaltet. Zum anderen Katharina Oguntoye, die Feministin, Historikerin, Schriftstellerin und Aktivistin ist. Ihr Buch „Farbe bekennen“, das 1986 herausgegeben wurde, schildert rassistische Alltagserfahrungen schwarzer Frauen in Deutschland und gilt bis heute als Standardwerk zum Thema Rassismus. Der dritte im Bunde ist Fabian Grischkat, Filmemacher, Aktivist und Moderator. Der Influencer gilt als Vorbild für viele junge, queere Menschen in Deutschland. Er sagt: „Die Stadt Leipzig hat es in den letzten Jahren geschafft, zu einem Zentrum für Vielfalt und Diversität zu wachsen. Ein Ort, an dem queere Menschen sich entfalten können und aufeinander achtgeben.“

© CSD Leipzig
CSD Leipzig 2020

Loud & Proud

Nach der Demo geht es 15:30 Uhr auf das Straßenfest weiter mit Bühnenprogramm und einer großen Vielfalt an Ständen, wie beispielsweise vom Frauenkultur e. V., RosaLinde Leipzig e. V., dem AIDS-Hilfe Leipzig e. V. sowie demokratischen Parteien mit ihren parteieigenen queeren Gruppen, die auch mit von der Partie sein werden. „Die ganze Woche ist gespickt mit Veranstaltungen und Mini-Events“, so CSD-Sprecherin Sandra Kamphake. Der Abschluss des CSD wird mit dem Prideball im Täubchenthal gekrönt. Auch sonst hat der CSD dieses Jahr einiges in petto. „Wir freuen uns auf eine Woche mit vielen persönlichen Begegnungen. Wir möchten den Menschen die Gewissheit geben, dass sie nicht alleine sind und sich bei uns aufgrund ihrer Lebens-und Liebesweise nicht verstellen müssen“, so Kamphake.

Seit Beginn der CSD-Formation am 28. Juni 1969 in den USA hat sich viel entwickelt. Damals führten Polizist:innen eine gewaltvolle Razzia in der queeren Bar Stonewall in der Christopher Street durch. Der resultierende Aufstand gilt als Wendepunkt in der LGBTQIA+-Szene, da große Gruppen queerer Menschen sich erstmals der Verhaftung widersetzten. „Seitdem ist auf dem starren Papier viel passiert. Aber wir alle wissen, dass Akzeptanz nicht auf dem Papier entsteht“, so Kamphake, „Wir nehmen niemandem etwas weg, sondern wollen leben und lieben, wie heterosexuelle Menschen es auch tun.“ Um dies zu erwirken, setzt sich der CSD Leipzig für mehr queere Bildungsarbeit ein. Neben ihrer jährlichen Arbeit für die Großveranstaltung, die zwei Jahre pausieren musste, hat der CSD auch einen Pod­cast Inside CSD. Darüber hinaus gibt es Beratungs- und Vernetzungsmöglichkeiten.

www.csd-leipzig.de | Instagram: @csdleipzig

© CSD Leipzig
CSD Leipzig 2018

Programmhighlights:

9.7. | 12 Uhr  |  Queer the Kiez – Basteln im Juicy Sexshop

10.7. | 16 Uhr | LEIPZIG GIESST queer am Bürgerbahnhof Plagwitz

12.7. | 14 Uhr | Coming-out-Workshop im RosaLinde Leipzig e. V.

14.7. | 15 Uhr | kostenloser Testtag beim aidshilfe Leipzig e. V.

16.7. | 21 Uhr | Prideball im Täubchenthal