MALA
Wie schon im Artikel „Neu in Leipzig: Überraschungen im Januar“ angeteasert, hat das MALA neue Inhaber:innen. Der ehemalige Betreiber Johannes Zimber hat nach sieben schönen MALA-Jahren das Restaurant abgeben müssen – zu hoch sind die Preise in Leipzig-Ost geworden. Auf der kleinen aber feinen Karte standen dazumal vegetarische und vegane Speisen, denn der gelernte Koch hat nicht nur auf frische, regionale und saisonale Waren gesetzt, sondern auch ganz nach der Devise „Klasse statt Masse“ zubereitet. Über die Jahre hat sich das MALA auch über das Viertel hinaus durch erlesene Zutaten und gehobenere Küche einen Namen gemacht.
Die neuen Hände, in die das MALA nun gegeben wurde, sind die Betreiber:innen der Stammbar in Reudnitz. Michi und Nadine geben dem MALA mit dem kulinarischen Fokus auf Südtiroler Knödel ein neues Gesicht. Ebenso hier sind wieder vornehmlich vegetarische und vegane Gerichte sowie wöchentlich wechselnde Menüs zu finden. Wer möchte, kann sich dazu ebenfalls für eine abendliche Weinbegleitung entscheiden, Alkoholfreies oder bodenständige Biere gibt es selbstverständlich auch.

Institut für Zukunft
Ein Stück Leipziger Clubgeschichte verschwindet und hinterlässt eine große Lücke. Das Institut für Zukunft, kurz IfZ, schloss nach 10 erfolgreichen Jahren Clubgeschichte für immer seine Türen. Um die letzten verbleibenden Monate nochmal so richtig zu feiern, wurden viele Veranstaltungen und Parties vorbereitet, um sich selbst als auch seiner Community einen gebührenden Abschied zu gewähren. Viele schillernde Abende, um noch einmal „Lebewohl“ sagen zu können. Die Gründe für die Schließung sind komplex und vielschichtig, eines ist jedoch klar: eine Ära der Leipziger Clubkultur geht nach einem Jahrzehnt zu Ende. Das IfZ hat die Clublandschaft in Ostdeutschland, insbesondere in Leipzig, nachhaltig geprägt und institutionalisierte mit Pionier:innenarbeit in Sachen Safer Clubbing, Awarenesskonzepten und Empowerment von FLINTA*, BIPoC und Queers neue Strukturen in der Szene. Das IfZ als kulturpolitischer Akteur wird von vielen vermisst und alle blicken schon gespannt in die Zukunft: ein Berliner Unternehmer will den Mietvertrag für den Standort übernehmen. Anscheinend soll dabei der Geiste des Clubs erhalten bleiben und Kultur- und Kreativprojekte ihren Platz bekommen. Wenn ihr die offizielle und emotionale Verabschiedung des IfZ lesen wollt, schaut gern auf dem Instagram Profil vorbei.

Bäckerei Lotzmann
Das Verschwinden von kleinen und alteingesessenen Bäckereien ist eine Entwicklung, die immer weiter um sich greift. Weil traditionsreiche Geschäfte und Läden mit gegenwärtigen Gewerbemieten nicht mithalten können, müssen sie aus ihren Räumlichkeiten weichen. So auch auf der Karl-Liebknecht-Straße: die allseits beliebte Feinbäckerei Lotzmann in der Leipziger Südvorstadt schließt aufgrund von Entmietung. Der ursprünglich gelernte Konditor und Bäckermeister Axel Lotzmann verlässt im Zuge dessen nicht nur die Stadt, sondern auch gleich Deutschland. Er besitzt auf Kuba bereits ein Haus und wandert in den tropischen Inselstaat aus. Für Stammkund:innen schließt nun ein seit 64 Jahren bestehendes Stück Leipziger Stadtgeschichte. Mit Qualität, Frische und ausgefallenen Backwaren war die Bäckerei Lotzmann für viele die Adresse, wenn es um backfrische Kreationen ging.
