DOKumentarische Bandbreite DOK Leipzig 2021

Wie in jedem Herbst findet vom 25. bis zum 31. Oktober 2021 das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (kurz DOK) statt. „Licht aus und Film ab“ lautet der Titel der 64. Ausgabe vom DOK Leipzig in diesem Jahr, bei der auch die großen Fragen unserer gegenwärtigen Zeit thematisch ins Blickfeld genommen werden.

© Susann Jehnichen DOK Leipzig

DOK Leipzig ist das älteste Dokumentarfilmfestival der Welt, das größte in Deutschland und das zweitgrößte in Europa. Die Verbindung der Genres Dokumentar- und Animationsfilm macht es zudem einzigartig. Während der Festivalwoche treffen sich Filmfans von überall in Leipzig, auch um sich über Kunst, Gesellschafts- und Politikthemen auszutauschen – und alle vereint dabei die Begeisterung für Film. „Wir schlagen wie jedes Jahr eine Brücke zwischen unserem regionalen Publikum und internationalen Filmschaffenden und Fachbesucher:innen. Diese Stimmung ist nicht nur im Zentrum zu spüren, sondern auch in anderen Stadtteilen wie Plagwitz, der Südvorstadt und im Osten der Stadt“, so Julia Bierstedt aus der Presseabteilung.

© Susann Jehnichen DOK Leipzig

Filmische Entdeckungen und inspirierende Begegnungen

Insgesamt werden rund 180 Filme und Extended-Reality-Arbeiten in sechs Wettbewerben und weiter­en Reihen gezeigt, darunter auch Dokumentar- und Animationsfilme, die beim DOK Leipzig Weltpremiere feiern. Die thematische Bandbreite ist dabei wie immer vielfältig. Auffällig ist vor allem die Globalität der diesjährigen Sujets. So behandeln viele Filme die großen, überregionalen Themen unserer Zeit, wie Migration und Flucht, Heimat und Exil. Auch die Bearbeitung postkolonialer Themenkomplexe und die Fokussierung marginalisierter Perspektiven in diesem Zusammenhang spielen dieses Jahr eine wichtige Rolle. Ebenso wird die ursprünglich für 2020 geplante Retrospektive „Die Juden der Anderen. Geteiltes Deutschland, verteilte Schuld, zerteilte Bilder“ realisiert werden können. Die Reihe wirft einen Blick auf die leidvolle Geschichte von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Doch auch weniger politische Filme, darunter viele humorvolle Produktionen, stehen auf dem Programmplan. Spielstätten sind das CineStar, die Passage Kinos, die Schaubühne Lindenfels, die Schauburg, die Cinémathèque und erstmalig auch der Regina Palast.

© Susann Jehnichen DOK Leipzig

Nach dem Festival ist vor dem Festival

Neben dem Kinoprogramm wird es im Museum der bildenden Künste vom 26. bis zum 31. Oktober unter dem Titel „Chaos is a Condition“ wieder das DOK Neuland, eine Extended-Reality-Ausstellung, zu bestaunen geben. Weitere Programmpunkte sind die drei Talks unter dem Titel „DOK Speaks Up“, bei denen es zum einen um die Vermeidung exotisierender Sichtweisen in der filmischen Darstellung geht. Zum anderen um die Auswirkungen, die eine Kamera im Raum auf Protagonist:innen eines Films haben kann. Im dritten Talk stehen Filmemacher:innen aus ehemaligen Kolonien und ihr Umgang mit dem kolonialen Erbe im Fokus. Im Anschluss an das Festival wird es vom 1. bis zum 14. November 2021 außerdem einen Online-Stream mit ausgewählten Filmen geben.

Dauerkarten: 70 Euro (ermäßigt 40 Euro), Einzelticket: 8,50 Euro (6,50 Euro) | Stream: Dauerkarte: 50 Euro, Einzelticket: 5 Euro | Programm ab 7. Oktober unter: www.dok-leipzig.de | Instagram: @dokleipzig