WIN/WIN: Die Kunstankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2022 Frisch aus den Galerien sächsischer Künstler:innen

Die Halle 14 in der Leipziger Baumwollspinnerei stellt die Neuerwerbungen der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen aus. Insgesamt 30 zeitgenössische Kunstwerke von 30 sächsischen Künstler:innen hat die Stiftung erworben. Nun werden die Arbeiten im Rahmen der „WIN/WIN”-Ausstellung vom 25.06 bis zum 28.06 dem Publikum präsentiert.

© Nele Rebmann
WIN/WIN: Die Kunstankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2022

Querschnitt zeitgenössischer Kunst

Jedes Jahr erwirbt die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen neue Werke zeitgenössischer Kunst. Die Förderung der Künstler:innen steht dabei im Fokus, bis zu 160.000 Euro werden für die jährlichen Ankäufe vom Sächsischen Landtag bereitgestellt. Das Ergebnis der sorgfältigen Auswahl? Ein Querschnitt zeitgenössischer Kunst junger Künstler:innen aus Sachsen. So zeigt die Halle 14 diesen Sommer sowohl Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen als auch Fotografien, Objekte, Installationen und Videoarbeiten. 

Der Prozess der Auswahl für WIN/WIN ist immer derselbe: Die Mitglieder des Fachbeirates Bildende Kunst ziehen durch die Ateliers und nominieren Künstler:innen für den Ankauf. Anschließend wird gemeinsam im Beirat diskutiert sowie vor dem Original über die endgültige Auswahl entschieden. Dann werden die zeitgenössischen Kunstwerke in der Halle 14 ausgestellt, bevor sie schließlich in den Kunstfond der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden übergehen.

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WIN/WIN: Die Kunstankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2022

WIN/WIN: Perlenschätze sächsischer Kunst

Dieses Jahr markiert die zwölfte Ausgabe der WIN/WIN-Ausstellung in der Halle 14 im Leipziger Westen. Michael Arzt, künstlerischer Direktor der Galerie, ist voll lobender Worte über die ausgestellten “Perlenschätze der sächsischen Kunst”. “Das Tolle ist, dass sich wunderbare Zusammenhänge erkennen lassen, obwohl nicht danach ausgesucht wurde”, sagt er. So gibt es mehrere Videoarbeiten, Plastiken und Arbeiten, die mit architektonischen Bezügen spielen, erklärt der Leiter der Halle 14.

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Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch neben Künstlerin Maja Behrmann

Mit oder ohne Farbe

Besonders herausstechend in der Ausstellung sind die Arbeiten von Maja Behrmann, Juliane Jaschnow und Sebastian Jung. Behrmann stellt in der Halle 14 einen farbenprächtigen Wandteppich aus, eine Textilarbeit aus Strick und Schaumstoff namens ohne Titel (Flü) (2021). Die interdisziplinäre Künstlerin aus Leipzig vereint in ihren Arbeiten interessante Formen aus musealen und Sammlungskontexten, intensive Farben sowie verschiedene Materialien und schafft so neue Zusammensetzungen. 

Die Arbeiten von Sebastian Jung hingegen funktionieren ganz ohne Farbe, sondern nur mit Bleistift und Papier. Mit wenigen Strichen erzielt der Leipziger Künstler viel Wirkung – wie auch in seinen 25 ausgestellten Porträts von Menschen mit Corona-Masken im öffentlichen Raum, mit dem Titel Straßenbahnfahrt (2021). 

Wirkungsvoll ist auch die Arbeit von Juliane Jaschnow. Die Filmemacherin und Künstlerin lebt ebenfalls in Leipzig und beschäftigt sich in ihrer mehrteiligen Werkserie Rekapitulieren (2019 – 2021) mit den Themen Erinnerungskultur (konkret der deutsch-russischen) und Identitätskonzepten. So fasziniert vor allem ihre Videoinstallation, die gefundenes und selbstgedrehtes Material mit Bezug zum Reichstag miteinander verbindet. Die Kopie eines Reichstags in einem russischen Freizeitpark, ein nachgestellter Reichstagssturm und Reichsbürger:innen in Berlin: Das Video von Juliane Jaschnow bleibt im Kopf.

© Nele Rebmann
Juliane Jaschnow: Rekapitulieren

Leipziger Baumwollspinnerei – Spinnereistraße 7 | Di bis So 11 – 18 Uhr

www.halle14.org | Instagram: @halle_14