Hasenhüttl: „Keine Mannschaft ist unschlagbar“ Gipfeltreffen FC Bayern München gegen RB Leipzig: Streben nach Majestätsbeleidigung

Der letzte Spieltag des Jahres hält die Partie FC Bayern München gegen RB Leipzig bereit. 2016 bedeutet das: Tabellenerster gegen den Tabellenzweiten. Deutscher Rekordmeister gegen Aufsteiger.

© GEPApictures / RB Leipzig
Es ist soweit. Und wüsste man es nicht besser, könnte man vermuten, dass es genauso geplant war. Der letzte Spieltag des Jahres hält die Partie FC Bayern München gegen RB Leipzig bereit. 2016 bedeutet das: Tabellenerster gegen den Tabellenzweiten. Deutscher Rekordmeister gegen Aufsteiger.

Nach dem Aufstieg im Mai am vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga schrieben Sportmedien aufgeregt, dass ein neuer Bayern-Jäger geboren sei. Im Interview mit urbanite winkte Sportdirektor und Aufstiegstrainer Ralf Rangnick schmunzelnd ab: „Noch nicht einmal im Ansatz. Wir sind weit entfernt von Vereinen wie Bayern, Dortmund und Leverkusen.“ Man wolle eine gute Rolle spielen und sich möglichst weit von den Abstiegsplätzen fernhalten. „Wenn wir es im ersten Jahr schaffen, eine sorgenfreie Saison zu erleben, uns in der Bundesliga zu etablieren und uns weiterzuentwickeln, dann wäre ich schon sehr zufrieden.“

Nun, dann kann es wohl derzeit kaum jemand Zufriedeneren geben … Denn gegen die genannten Vereine Dortmund und Leverkusen holten die Leipziger in ihrer Premierensaison im Fußball-Oberhaus jeweils drei Punkte. RB Leipzig und die Abstiegsplätze trennen 28 und 26 Punkte. Und das gesetzte Saisonziel von 40 Punkten ist auch nicht mehr weit. Ach ja, und Bayern-Jäger sind sie auch noch – punktgleich, mit schlechterer Tordifferenz.

Hasenhüttl: „Keine Mannschaft ist unschlagbar“

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Nun kommt es also zum Gipfeltreffen der 1. Bundesliga in der Hinrunde. Der RB-Trainer Ralph Hasenhüttl sieht die Partie als Bonusspiel und merkt an: „Der FC Bayern ist die Mannschaft schlechthin in Deutschland und eines der besten Teams der Welt.“ Ihm mache es viel Spaß, seine Mannschaft auf diese Aufgabe vorzubereiten. Eine besondere Aufgabe, die im Falle einer Niederlage der Gastgeber im eigenen Stadion einer Majestätsbeleidigung gleichkäme. „Viele sind gespannt, wie wir uns da schlagen. Wir auch.“ Aber um am Ende der Saison vor dem Rekordmeister in der Tabelle zu stehen, müsse man auf eine perfekte Saison seines Teams hoffen und auf eine nicht perfekte Saison der Bayern. Was das morgige Spitzenspiel angeht, bedient sich der Österreicher der Weisheit: „Keine Mannschaft ist unschlagbar“ – auch nicht die Bayern. 

Den Beweis erbrachten die Dortmunder mit ihrem 1:0-Sieg gegen Carlo Ancelottis Truppe. Gegen Ingolstadt, Frankfurt und Hoffenheim wurden nur Remis eingefahren. 

In der Tabelle heißt das für beide Mannschaften: 11 Siege, 3 Unentschieden und 1 Niederlage. Doch, so Hasenhüttl, ein großer Unterschied zwischen den Münchnern und den Leipzigern sei: Wenn Bayern vermeintlich schlecht gegen Darmstadt spielt, gewinnen sie immer noch 1:0. Wenn Leipzig schlecht gegen Ingolstadt spielt, verliert RB 1:0.

Am absoluten Leistungslimit spielen

Das bedeutet allerdings nicht, dass sich die Leipziger ergeben werden. Im Gegenteil. RB Leipzig wird auf Sieg spielen – das machen der Trainer und Sportdirektor klar. „Wir werden mutig, mit einem klaren Plan und viel Selbstvertrauen auftreten und uns nicht verstecken“, verspricht Hasenhüttl. Und ergänzt kämpferisch: „Ich will, dass die am nächsten Tag spüren, dass sie gegen uns gespielt haben.“

Rangnick zufolge müsse die Mannschaft am „absoluten Leistungslimit spielen“, um etwas mitnehmen zu können. Der 58-Jährige traut seiner Mannschaft viel zu. Verlangt aber auch, „mit den Tugenden aufzuwarten, die uns auszeichnen“. Dann könne er auch mit jedem Ausgang des Spiels leben.  

In diesen Leipziger Kneipen und Lokalen könnt ihr das Gipfeltreffen der 1. Bundesliga schauen!

Spiel(er)infos:

Der Vertrag des Mittelfeldspielers Diego Demme wurde vor wenigen Tagen vorzeitig bis Juli 2021 verlängert.

Die Einsätze von Naby Keita (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und Marcel Halstenberg (Oberschenkel-Prellung) sind fraglich. 

Ausfälle:

Marvin Compper (Kapselband-Verletzung)

Kyriakos Papadopoulos (Eingriff im Knie)

Lukas Klostermann (Kreuzbandriss)

Ken Gipson (Sprunggelenksfraktur)

Gelbsperre droht:

Willi Orban (4 Gelbe Karten)

Was: 16. Spieltag – 1. Bundesliga: FC Bayern München (1.) gegen RB Leipzig (2.) 
Wann: Mittwoch, 21. Dezember 2016 um 20 Uhr 
Wo: Allianz Arena in München 

Schiedsrichter: Felix Zwayer aus Berlin. Der 35-Jährige wird sein sechstes Spiel (2 Siege, 2 Unentschieden, 1 Niederlage) mit RBL-Beteiligung leiten.

Blick auf die Tabelle und den 16. Spieltag:

Borussia Dortmund (5.) – FC Augsburg (12.), am Dienstag um 20 Uhr (1:1)

Hertha BSC (4.) – SV Darmstadt 98 (18.), am Mittwoch um 20 Uhr

TSG Hoffenheim (3.) – SV Werder Bremen (14.), am Mittwoch um 20 Uhr