Konsumverhalten muss sich ändern Grünes Leipzig: Fair Fashion Lab

Das Fair Fashion Lab ist ein Netzwerk von Designschaffenden, Aktivist:innen, Händler:innen, Podcaster:innen, bloggenden Personen und Modeinteressierten, die sich für nachhaltig, ökologisch und fair produzierteMode einsetzen.

Mit ein, zwei Klicks kommen die neuen Kleider, Jacken und Hosen direkt zu uns nach Hause. Ohne groß nachzudenken, sind wir so auf der Suche nach dem nächsten Schnäppchen oder dem nächsten Trendteil im Schrank. Das Angebot im Netz ist groß, die Trends wechseln und wir möchten immer ange­sagt gestylt sein. In der Werbung und bei Social Media wird uns gezeigt, was wir noch nicht haben, aber unbedingt besitzen sollten. Dabei wird meist vergessen, dass ein T-Shirt bis zu seiner Fertigstellung auch mal 50.000 Kilometer zurücklegen kann, so Fairtrade Deutschland. In Leipzig informiert, motiviert und vernetzt das Fair Fashion Lab Interessierte und möchte Nachhaltig­keit in der Mode einen höheren Stellenwert bieten.

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Das Lab ist ein Netzwerk von Designschaffenden,Aktivist:innen, Händler:innen, Podcaster:innen, bloggenden Personen und Modeinteressierten, die sich für nachhaltig, ökologisch und fair produzierteMode einsetzen. Sie sehen die Zukunft der Mode aber vor allem in einem Bewusstseinswandel: Statt immer wieder neu zu kaufen, sollten wir Klamotten eben lieber gebraucht kaufen, tauschen oder ausleihen. Sprich: Unser Konsumverhalten muss sich ändern.

Nachhaltig shoppen

Doch warum überhaupt? Die Modebranche zählt zu den umweltschädlichsten Industrien auf der Welt. Reflektiert man sich selbst, hat sicher jeder schon einmal das Schnäppchen schlechthin gemacht, aber dabei vergessen, wie die Arbeitsbedingungen, Haltbarkeit, Rohstoffe und Lieferketten des Artikels sind. Ein Neukauf wird nicht verteufelt, doch wenn ihr euch ein neues Teil zulegen wollt, dann sucht das nächste Mal zum Beispiel in einem Secondhandladen nach einem besonderen Kleidungsstück oder schaut nach Upcycling-Mode. Hierfür werden Reststoffe und aussortierte Kleidungsstücke neu verwendet oder aufgewertet. So werden unter anderen Müll und Verschwendung weitestgehend vermieden und gebrauchten Teilen wird neues Leben eingehaucht.

Alles nur PR?

Große Modeketten haben sich mittlerweile Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben, hier sollte man selbst differenzieren, ob es wirklich „Green“ oder eher „Greenwashing“ ist – Letzteres kommt immer wieder vor und ist schwer aufzudecken.

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„Greenwashing“ bedeutet mehr Gerede und Marketing als tatsächlich nachhaltige Produkte und Lieferketten. Wörter wie „Bio“, „conscious“ (dt. bewusst) oder ähnliche stehen zwar oft auf Artikeln, bedeuten allerdings nicht, dass dies auf die komplette Herstellung zutritt. Die Verwendung von Biobaumwolle ist ein guter Schritt, reicht aber noch nicht aus, um die Modewelt langfristig zu verbessern. Es gibt einige Siegel, die auf den ersten Blick erkennen lassen, ob die Mode nachhaltig ist. Aber Vorsicht, Siegel ist nicht gleich Siegel. Rohstoffsiegel, zum Beispiel, konzentrieren sich nur auf den landwirtschaftlichen Aspekt und nicht auf die komplette Lieferkette. Empfohlen wird, auf das „Fairtrade – Textile Production“-Logo zu achten. Unmittelbar beim Siegel stehen mehr Informationen, inwieweit die Standards eingehalten wurden.

Faire Modewoche in Leipzig

Das Fair Fashion Lab Leipzig präsentiert die zweite Faire Modewoche, die vom 11. bis zum 17. Oktober stattfindet. Diese widmet sich mit verschiedenen Veranstaltungen den Themen faire Mode, nachhaltiger Konsum und Textilproduktion. In Zusammenarbeit mit Leipzig handelt fair entstand die Idee, die im letzten Jahr Premiere feierte. An verschiedenen Standorten in der Stadt könnt ihr euch mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, einem Designwettbewerb und einem Film über Fair Fashion informieren. Mitmachen ist dabei erlaubt: Eine Fashion Tour am 15. Oktober durch Lindenau erzählt euch von der Geschichte der Leipziger Textilherstellung und zeigt auf, wo ihr dort heute nachhaltige Mode herbekommt.

EVENT-HIGHLIGHTS

11.10. DESIGNWETTBEWERB „SCHMÜCK DICH FAIR“
Digitale Ausstellung unter: www.fairfashionlab.de/projekte

13.10. PODIUMSDISKUSSION IN DER STADTBIBLIOTHEK LEIPZIG
Jacke wie Hose!? Möglichkeiten und Grenzen fairer Kleidung (Voranmeldung nötig)

15.10. SLOW FASHION TOUR LINDENAU
Textiles wirken früher und heute (Voranmeldung nötig)

www.fairfashionlab.de | Instagram: @fairfashionlab