Von Schallabsorbern und Glühwürmchen Leipziger Bands im Fokus #112: Glu:

Wenn Glu: ein Klebstoff wäre, dann sicher einer dieser Glitzerkleber. Die Leipziger Newcomer spielen eingängigen Pop mit jeder Menge Synthesizern und Eighties-Verweisen, ihre Songs bleiben im Ohr kleben und das im positivsten Sinne. Sängerin Charlotte „Lotti“ Vogel und Schlagzeuger Philipp Berger berichten von ihrer Bandgründung, Proben über ZOOM und der bald erscheinenden EP „Fireflies“.

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Die Geschichte von Glu: beginnt 2018, als Charlotte Vogel nach Leipzig zieht und bei Facebook nach anderen Musiker:innen sucht. Kurze Zeit später meldet sich Gitarrist Max Schäfer bei ihr, der zusammen mit dem Bassisten Tim Schönherr in der Band Flynn spielt. Ein Bandraum ist praktischerweise schon vorhanden, mit Philipp Berger ist auch schnell ein passender Drummer gefunden. Zusammen hat das Quartett einige Zeit später einen ersten Auftritt bei einem Tocotronic-Coverabend in Ilses Erika. „An diesem Abend haben wir dann beschlossen, weiterhin zusammen Musik zu machen“, berichtet Berger. Ein Bandname ist auch schnell gefunden. „Ich studiere Anglistik und Geschichte auf Lehramt und habe mich zu diesem Zeitpunkt gerade mit Linguistik beschäftigt“, erklärt Vogel. „Mir hat das Wort Glue sehr gefallen, ich war aber der Meinung, dass das Wort in Lautschrift schöner aussieht.“ Die eckigen Klammern lässt man der Einfachheit halber weg.

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Glu: ist kein Klebstoff

Es ist Januar 2020 und Glu: treffen sich im Proberaum, um an ersten Songs zu arbeiten. Ein paar Wochen später erreicht die Pandemie Deutschland und das gemeinsame Proben muss unterbrochen werden. Glu: lassen sich davon aber nicht unterkriegen und starten regelmäßige Bandproben per Zoom-Videokonferenz. „Wir haben uns dann regelmäßig einmal die Woche getroffen und die Songs weiter ausgebaut“, erinnert sich Vogel. „Max hat dann immer seinen Bildschirm geteilt, Tim hat bei sich Bass aufgenommen und ich meine Vocals.“ Berger ergänzt: „Wir sind mittlerweile alle geimpft, waren aber trotzdem noch nicht wieder zusammen im Proberaum.“ Beide Musiker:innen bezeichnen die Situation als surreal und sind selbst erstaunt darüber, wie produktiv sie trotz der Umstände im vergangenen Jahr waren.

„Können es kaum erwarten, bald wieder live zu spielen“

Die Produktivität zahlt sich aus: Im Februar dieses Jahres gewinnen Glu: den Audio Workout Contest von Radio mephisto mit ihrem Song „Sirens“ und können einige Schallabsorber (Schaumstoff zur Schalldämmung) für ihren Proberaum mit nach Hause nehmen. Im Juni spielte die Band ihr erstes Konzert in Ilses Erika und am 30. Juli erscheint die Debüt-EP „Fireflies“ beim Leipziger „Dran“-Label. „Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung und können es kaum erwarten, bald wieder live zu spielen“, meinen die beiden Musiker:innen beinahe zeitgleich. Wenn man mit den beiden über ihr Bandprojekt spricht, glaubt man das sofort.

Instagram: @glu.band