Wenn der Graureiher tief blickt... Leipziger Bands im Fokus #131: HERON

Es gibt sie immer wieder, diese beson­deren Momente, in denen man sich als Künstler:in von etwas Besonderem inspiriert fühlt. Bei „HERON“ war es ein Reiher, der den Weg zum Namen des Synth-Pop-Duos geebnet hat. Sängerin Birthe Kleemann traf auf ihren täglichen Spaziergängen vor der Arbeit einen wachsamen Vogel und machte ihn kurzerhand zu ihrem Markenzeichen. „Ein Freund, der mich begleitet“, sagt sie. Die Symbolik des Reihers – das tiefe Schauen nach dem, was unter der Oberfläche liegt – spiegelt sich auch in der Musik von „HERON“ wider.

© Julian Rödel

Das Duo besteht aus Birthe Kleemann und ihremBandkollegen Tino Kulisch, der für die Instrumentals zuständig ist. Zusammen bringen sie einen musikalischen Mix aus Elektro- und Synth-Pop auf die Bühne. Ihre Texte sind metaphorisch und greifen persönliche Erfahrungen auf. Wie der Graureih­er, der beim Fischen nach Nahrung immer tiefer schaut, versucht auch Kleemann in ihren Lyrics einen tieferen Blick auf die Dinge zu werfen.

Tanzbarer Sound

Mit ihrem ganz eigenen Synth-Pop-Sound liegen Kleemann und Kulisch gerade voll im Trend. Auch Performance-Routine bringen sie aus früheren Musikprojekten jede Menge mit auf die Bühne. So hat Kleemann zum Beispiel schon als Backing-Vocalist bei der Indietronic-Combo I Heart Sharks mitgewirkt. Über die gemeinsame Liebe zu dieser Band haben sich die beiden auch kennengelernt: Nach tiefem Music-Talk an der Bar des Hotels Seeblick war schnell klar, dass man gemeinsame musikalische Pfade bestreiten werde. Seither setzen HERON auf tanzbaren Sound. Die Sängerin mit dem Jazz-Dance- und Ballett-Backgroundliebt es, ihr Publikum zum Mittanzen zu animieren. Die Live-Erfahrung, die das Duo bei seinen vorherigen Projekten gesammelt hat, macht HERONS Konzerte zu spürbar energiegeladenen Erlebnissen.

Ihre Live-Feuertaufe fand 2021 auf dem Think-Festival statt, wo sie bereits eine Menge Material ihres ersten Albums präsentierten. Mittlerweile haben sie ihr selbstbetiteltes Debüt nicht nur frisch veröffentlicht, sondern arbeiten bereits fleißig am Nachfolger. „An Ideen mangelt es uns nicht“, so Kleemann. „Die textliche Inspiration findet vor allem durch Tinos Musik statt. Über die Melodie flogen mir bisher immer alle Zeilen zu – wie auch mein Graureiher.“

Im Juli spielen HERON einige Konzerte: zum Beispiel auf dem Helga!-Festival am Markkleeberger See. Wer die Chance hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen und mit dem Duo auf eine musikalische Reise jenseits der Oberfläche gehen und sich zum Tanzen animieren lassen.

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