In ewiger Verbundenheit mit Leipzig Made in Leipzig: Connewitzer Verlagsbuchandlung

Ohne Bücher zu leben, wäre ein langweiliges Leben. Dieser Satz könnte von Peter Hinke, Inhaber der Connewitzer Verlagsbuchhandlung, stammen. In einem Gespräch mit uns sprach er über Leipziger Künstler:innen, schön gestaltete Literatur und den Mut, immer weiterzugehen.

Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung wurde 1990 in Connewitz gegründet und etablierte sich nach kurzer Zeit als eine der wichtigsten literarischen Adressen der Stadt. Fünf Jahre später zog Peter Hinke mit seinen Büchern in Specks Hof ein – dort weilt er noch heute. Auf zwei Etagen findet ihr Literatur, Papeterie, Zeitungen, Zeitschriften und eine kleine Auswahl an Originalgrafiken.

© Mandy Kämpf, Instagram.com/cvb_woertersee_leipzig
Die Verlagsbuchhandlung

Der Wörtersee

Als Anfang der Zweitausender die Leipziger Innenstadt zunehmend mehr Baustelle als Flaniermeile wurde, machte der Buchhändler und Verleger aus der Not eine Tugend. 2005 eröffnete er in der Südvorstadt ein weiteres Geschäft: den Wörtersee; ein Wortspiel aus Wörter, See und dem gleichnamigen Gedichtband von Robert Gernhardt. Der Laden ist klein und gemütlich und ein offenes Büro lässt Peter Hinke in Verbindung mit den Menschen bleiben, die sein Geschäft besuchen. Es gibt eine Auswahl an Belletristik, Lyrik, Kinderbüchern, regionaler Literatur und Illustrationen. Mit der Edition Wörtersee gehört nun ein eigener Verlag dazu.

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Peter Hinke vor der Verlagsbuchhandlung Wörtersee

Das Erfolgsgeheimnis

Peter Hinke lebt die Leidenschaft für Bücher, Autor:innen, schön Gestaltetes und Leipzig. Vielleicht ist das sein Erfolgsgeheimnis, dieses Nahe-an-allem-dran-Sein, mit Menschen reden, ihnen zuhören, wissen, was den Einzelnen bewegt, die Augen immer offenhalten, kreativ sein und nach Möglichkeiten suchen: Das hat beiden Verlagsbuchhandlungen über die Pandemie geholfen. Und das Wissen, dass die Leute Bücher brauchten. Sie wollenGeschichten lesen und mit ihren Held:innen auf Reisen gehen. Während der Pandemie blieben die Geschäfte außerhalb der Systemrelevanz geschlossen. Der Buchhandel war zunächst nicht wichtig genug. Not macht erfinderisch, darin hatte der Verlagsinhaber schon Übung. Also bot er Literatur dort an, wo sich Genuss mit Möglichkeiten trifft – in der Weinhandlung nebenan. Später wurde Kunst zunehmend relevanter eingestuft. Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung und der Wörtersee öffneten alsbald weit ihre Türen für Kulturgut und deren Liebhaber:innen.

Die Neuauflage

Zwischenzeitlich hatten sich Peter Hinke, Fabian Dellemann, Stefan Welz und André Göhlich einem großen Projekt gewidmet, das ihnen lange am Herzen lag: die Neuauflage des Romans von Henry Handel Richardson „Maurice Guest“. Die heiter-tragische Liebesgeschichte spielt im neunzehnten Jahrhundert. Maurice Guest ist ein junger Mann aus der englischen Provinz. Er gibt seine Stellung als Lehrer auf und geht nach Leipzig, um sich zum Pianisten ausbilden zu lassen. Hier lernt er die zweifelhafte Louise Dufrayer kennen, die ihn von seinem Weg abbringt. Der Roman ist eine Hommage an Leipzig.

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Der Roman „Maurice Guest“

Aktuell liegt auf dem Tisch von Peter Hinke das Manuskript eines neuen Gedichtbandes von Andreas Reimann. Der Leipziger Lyriker und Grafiker gehört fast schon zum Inventar der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Pünktlich zur diesjährigen Leipziger Buchmesse erscheint sein neues Werk, eine Sammlung von Gedichten über Italien.

Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung arbeitet vorrangig mit Leipziger Gestalter:innen, Kunstschaffenden, Autor:innen, Buchbinder:innen und Druckereien zusammen. Die Bücher erhielten von der Stiftung Buchkunst mehrfach Auszeichnungen. Viele der Werke aus dem eigen­en Verlag wurden von Leipziger Künstler:innen illustriert. „Ein schön gestaltetes Buch wertet den Text noch einmal auf und gibt dem ganzen Werk eine besondere Note“, so Peter Hinke. Die Auswahl seiner Lektüre sind kleine Einladungen, wieder ein Buch in die Hand zu nehmen, darin zu blättern und die Geschichten zu fühlen.

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