Grünes Leipzig: NABU Leipzig Artenvielfalt erhalten – mit nur drei Quadratmetern

Den Naturschutzbund Regionalverband Leipzig, kurz NABU Leipzig, kennt ihr möglicherweise durch die Wildvogelhilfe oder die monatlich stattfindende Vortragsreihe „Der Natur zuliebe“. Der Naturschutzverein hat viele Baustellen und scheint sich in der gesamten Stadt einzusetzen. Wir treffen uns mit René Sievert, dem Vorsitzenden des Regionalverbandes, der uns erklärt, warum dieses Engagement noch längst nicht genug ist.

Den Naturschutzbund Regionalverband Leipzig, kurz NABU Leipzig, kennt ihr möglicherweise durch die Wildvogelhilfe oder die monatlich stattfindende Vortragsreihe „Der Natur zuliebe“. Der Naturschutzverein hat viele Baustellen und scheint sich in der gesamten Stadt einzusetzen. Wir treffen uns mit René Sievert, dem Vorsitzenden des Regionalverbandes, der uns erklärt, warum dieses Engagement noch längst nicht genug ist. 

© Ren Bauer

Der Arbeitsbereich des NABU Leipzig erstreckt sich von der Erfassung der einheimischen Flora und Fauna über Beratungs- und Hilfsangebote zu Artenschutzmaßnahmen bis hin zur umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildungsangebo­ten. „Es gibt noch so viel mehr zu tun“, erzählt uns René. „Der NABU Leipzig hat 5.000 Mitglieder, wovon sich 80 regelmäßig engagieren und an den zahlreichen Projekten teilnehmen. Die Schwerpunkteliegen dabei auf dem Vogelschutz und ganz besonders auf der Rettung des Leipziger Auenlandes.“

Viele verschiedene Projekte

Zu den zahlreichen Projekten zählen einzelne Arbeitsgruppen, die sich zum Beispiel auf die Stadtteile Leipzigs konzentrieren. Die NABU-Gruppe Südvorstadt-Connewitz kümmert sich zurzeit um neue Fledermauswohnungen im Wildpark, während sich der Arbeitskreis Amphibienschutz vollkommen auf die Wanderung und Rettung der heimischen Lurche konzentriert. Man könnte meinen, dass ein Fledermauskasten oder ein frostfreies Quartier für überwinternde Amphibien mehr unsere Umwelt nicht retten, doch kommt es genau auf solche Aktionen an, denn so erhalten wir die Biodiversität in unserer Region.

© NABU Leipzig

„Eine unserer Aufgaben ist es, den Naturschutzbeirat der Stadt Leipzig zu unterstützen und zu beraten“, erklärt René weiter: „Allerdings ist es sehr schwierig, über die Stadt etwas Großes bewirken zu können. Mit einem Mitarbeiter der Stadtreinigung, der für die Grünflächenpflege zuständig ist, konnten wir vor einiger Zeit Parkanlagen so gestalten,dass sie zur Artenvielfalt beitragen. Das war für uns bereitsein Grund zur Freude.“ Viele Maßnahmen diesbezüglich würden der Stadt sogar Arbeitsschritte ersparen. Dazu gehört zum Beispiel die Verdichtung der Sträucher durch heimisches Gehölz, sodass eine dicke Heckenstruktur entsteht. Auf das Mähen von Grünflächen könnte verzichtet oder zumindest ein Saum am Rande der Anlagen verschont werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Biodiversität wäre, das Laub unter Sträucher und Bäume zu haken. So schützt es, wie von der Natur vorgesehen, im Winter den Boden, welcher infolgedessen als Lebensraum und Nahrungsquelledienen kann. Klingt alles gar nicht so aufwendig, oder?

Eigenes Biotop erschaffen

René, der Biologie studiert und sich schon in sehr jungen Jahren für den Naturschutz eingesetzt hat, ruft zur Teilnahme an Mitmachaktionen und Aufklärungs­arbeit auf: „Mit den großen Events wollen wir einen Dreiklang erzeugen. Zum einen geht es uns darum, Umweltbildungsarbeit zu betreiben und Menschen für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren. Auf der anderen Seite sehen wir den Vorteil der praktischen Umsetzung. Je mehr Personen uns beispielsweise bei der jähr­lichen Nistplatzsuche der Mauersegler helfen, desto besser. An dritter Stelle sehen wir die Notwendigkeit, auf den NABU aufmerksam zu machen. Wir sind ein gemeinnütziger Verein. Unsere finanzielle Grundlage basiert auf Spenden und dem Engagement unserer Mitglieder.“

© Ren Bauer

Eine Aktion, bei der sich wirklich jede:r beteiligen kann, ist das neue Mitmachprojekt des NABUs „mein Biotop“. Dabei sind die Teilnahmebedingungen ganz einfach: „Drei Quadratmeter, sechs Elemente, ein Ziel: Artensterben verhindern.“ Wer also Platz im Garten hat, kann hier Kräuter, Gräser, Sträucher, Hecken oder Bäume pflanzen, um die Artenvielfalt zu erhalten und sich sein eigenes Biotop zu erschaffen.

Auf der dazugehörigen Website erfahrt ihr, welche einfachen Maßnahmen ihr ergreifen oder eben nicht ergreifen könnt, um die Biodiversität in Leipzig und auf der gesamten Welt zu wahren.

www.nabu-leipzig.de | www.mein-biotop.de | Instagram: @nabu_leipzig

© NABU Leipzig