Leipziger Passagenfest 2011 Ein Resümee

Das 2. Leipziger Passagenfest Anfang September setzte erneut Akzente in der Leipziger City – überschattet jedoch von einem tödlichen Zwischenfall.

Mit zwölf einzigartigen Standorten setzte das 2. Leipziger Passagenfest vor knapp einem Monat, am 2. September, mit seinem facettenreichen Programm und zahlreichen Attraktionen erneut Akzente in der Leipziger Innenstadt. In diesem Jahr dabei waren: Brühl Arkaden, GALERIA Kaufhof, Höfe am Brühl, IG Hainstraße, Karstadt, Königshauspassage, Mädler Passage, Messehof, Petersbogen, Speck‘s Hof und HansaHaus, Städtisches Kaufhaus sowie Strohsackpassage und Nikolaistraße. Kurz vor dem Ende kam es allerdings zu einem dramatischen Zwischenfall mit tödlichem Ausgang.

 
© Wolfgang Zeyen
Alt bewährte wie neu dazu gekommene Passagen boten den ca. 70.000 Besuchern ab den Abendstunden einen abwechslungsreichen Abend. Ob zurückversetzt in die Zeit der „Völkerschlacht 1813“ in der Königshauspassage oder eingeladen auf die „Piazza mediterrane“ im Städtischen Kaufhaus – hinter jeder Ecke erwartete die Besucher eine neue Attraktion oder ein weiterer Künstler. Auf der Hainstraße gab es unter anderem alte „Handwerkskunst“ live zu erleben, im „Casino Royal“ Petersbogen liefen den Gästen Charlie Chaplin, Lara Croft und die Blues Brothers über den Weg und die Premiere von Strohsackpassage und Nikolaistraße – „Kreativität erleben“ organisiert von Studenten der EWS Leipzig – war ein voller Erfolg. Auch die erstmals teilnehmenden Brühl Arkaden boten unter dem Thema „Kunstgriffe“ den Besuchern ein vielseitiges Programm von Akrobatik bis Silhouette Shadow Show. Die Mädler Passage mit „Magische Momente“ und Specks Hof und HansaHaus mit „Goldene Zeiten“ hielten an den beliebten Themen des Vorjahres fest und entführten die Besucher mit Fabelwesen und Sportvorführungen aus den Zeiten Turnvater Jahns wieder in andere Welten. „Sinneswelten“ gab es mit vielen interaktiven Aktionen und Modenschau im Messehof zu erleben und erlesene Genüsse im „Gourmet “- T empel GALERI A Kaufhof. In der zweiten großen Einkaufspassage der jüngeren Entstehungszeit, dem Karstadt, gab es Gänsehautgefühl: „…macht Musik“ überraschte stündlich die Gäste mit einem klassischen Chor, der sich auf den Etagen scheinbar spontan zusammenfand. Die noch in der Entstehung befindlichen Höfe am Brühl zeigten mit einer Ausstellung den Gästen des 2. Leipziger Passagenfestes ihre „Zukunftsvisionen“.

Und so führte das überaus facettenreiche Programm des 2. Leipziger Passagenfestes quer durch die Innenstadt und ermöglichte den Leipzigern und den Gästen der Stadt erstmals einen kompletten Rundgang durch die Leipziger City. Durch die neu dazu gekommenen Standorte Königshauspassage, Brühl Arkade und Nikolaistraße mit Strohsackpassage vergrößerte sich die Veranstaltung nicht nur programmatisch sondern auch räumlich. Dies hatte den großen Vorteil, dass sich die Besuchermassen (durchweg waren zehntausende Menschen in der Innenstadt unterwegs) durch die Nutzung der nördlichen Innenstadt auf größerem Raum verteilten und die Passagen zwar voll, aber nicht vollgestopft waren. Viele Händler berichteten über zahlreiche persönliche Kundenkontakte und konnten mehr Umsatz verzeichnen als an einem normalen Freitagabend. Ganze Passagenabschnitte erlebten einen ungewohnten Besucheransturm. Auf Freisitzen und in den Biergärten gab es kaum noch freie Plätze. Geschäfte, die eigene kleine Programmpunkte vorwiesen – von Sektbar über Konzert zu Feuershow –, profitierten besonders vom 2. Leipziger Passagenfest. Überschattet wurde der ansonsten fröhliche und friedliche Abend circa eine Stunde vor dem offiziellen Ende vom tödlichen Sturz des Vertikal-Saxophonisten Finn Martin bei einem der Programmhighlights am Speck‘s Hof. Die Organisatoren und alle Beteiligten sprechen den Angehörigen ihr tiefstes Mitgefühl aus.