Ein schöner B(r)auch Rezept: Omas Vanillekipferl

Vanillekipferl – Süße Naschereien, die auf keinem Weihnachtskaffeetisch fehlen sollten.

Einmal im Jahr, so war es in unserer Familie Brauch, fanden sich meine Oma, meine kleine Schwester und ich in der Vorweihnachtszeit am großen Küchentisch meiner Mutter zusammen, um gemeinsam einen riesigen Plätzchenberg zu backen. Glaubt mir, der Backofen stand nicht still, bevor mindestens zehn verschiedene Teigsorten geknetet, in Marmelade- oder Schokoglasur getaucht und abschließend mit Zucker, Krokant und Nüssen bestreuselt waren. Überall in der Wohnung stapelten sich Plätzchen, die wir anschließend feinsäuberlich in Dosen sortierten. Wir backten so lange, bis wir des süßen Geruchs überdrüssig wurden und unseren Vater beauftragten, vom Fischer frische Rollmöpse mit sauren Gurken zu holen. Ein wahrhaft schöner B(r)auch!

© Anne Gahlbeck
Die leckersten Naschereien unseres Plätzchenmarathons, die auf keinem Weihnachtskaffeetisch fehlen sollten, verewigte ich in einem Büchlein – und die Vanillekipferl von Oma gehören bis heute definitiv dazu:

Zutaten für eine Dose

• 450 g Mehl

• 330 g Butter

• 2 Eigelb

• 150g Mandeln

• 120g Zucker

• Prise Salz

• 2 Päckchen Vanillezucker

• Vanilleschote

• Messerspitze Backpulver

• Packung Puderzucker

Kosten: ca. 10 €

Zubereitungszeit:

• etwa 1 ½  Stunden (inkl. Backzeit)

• vergesst nicht mindestens zwei Stunden für die Kühlung des Teigs einzuplanen

Zubereitung

Schritt 1 Das Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben; Mandeln, Zucker, Salz und die Butter in Flöckchen darüber geben. Das Ganze anschließend mit den Eigelben und dem Inhalt der Vanilleschote zu einem glatten Teig verkneten. Oma hat den knallgelben Teigbatzen dann immer für zwei bis drei Stunden in den Kühlschrank gelegt, damit er sich schön verfestigt – für diesen Zweck wurde er mit Alufolie umwickelt. Doch seit dem letzten Weihnachtsfest greift Großmütterchen auf umweltfreundliche Bienenwachstücher zurück – die schützen den Teig genauso effektiv vor muffigen Kühlschrankgerüchen und schonen die Umwelt (weitere nachhaltige Geschenketipps findet ihr übrigens auf Seite 8).

© Anne Gahlbeck
Schritt 2 Wenn ihr nach einigen Stunden den erstarrten Teig von der Wachs-Verpackung befreit, geht es auch schon ans Röllchen formen – dazu teilt ihr den Teig am besten in Stücke auf. Die Röllchen sollten vier bis fünf Zentimeter lang und bleistiftdick sein – so lassen sich die Teiglinge am besten zu Kipferl formen.

Schritt 3 Die Kipferl, ihr könnt auch Mini-Hörnchen sagen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen bei 180 Grad auf mittlerer Schiene goldgelb backen. Im heimischen Backofen dauert das etwa 10 Minuten – plus, minus zwei oder drei Wimpernschläge. Obacht! Ihr solltet die Plätzchen und die Zeit während des Backvorgangs auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren. Die Kipferl werden schneller schwarz, als die Bäcker*innen reagieren können. Stellt euch zur Sicherheit immer eine Eieruhr neben den Herd.

Schritt 4 Abschließend werden die noch heißen Kipferl mit einem Puder-Vanillezucker-Gemisch bestreut, vorsichtig darin gewendet und nach einer kurzen Abkühl-Pause in Dosen verfrachtet.


Schritt 5
Dose auf, Dose zu, auf, zu – na, wer kennt das Spielchen? Egal, ist schließlich Weihnachten. Viel Freude beim Naschen!

© Anne Gahlbeck

SÜSSES FÜR EURE SÜSSEN

Unsere Plätzchenberge haben wir selten selbst vernascht, sondern hübsch verpackt an Freunde, Verwandte und Kollegen verschenkt. Nutzt dafür am besten kleine Papiertüten, die ihr ganz einfach selbst basteln und mit persönlichen Weihnachtsgrüßen versehen könnt. 

Es gibt keine süßere Überraschung!