Tierisch historisch Unterwegs im Leipziger Umland: #8 Lützen

Im 8. Teil unserer Umlandreihe verschlägt es uns in ein kleines Städtchen in Sachsen-Anhalt, in dem vor Hunderten von Jahren der Dreißigjährige Krieg tobte. Schauen wir mal, ob es hier heutzutage etwas friedlicher zugeht. Also, auf nach Lützen!

© Sandra Petz
Rathaus Lützen

Auf den Spuren von Gustav Adolf

Durch die gute Anbindung über die A 38 kann man Lützen von Leipzig aus in circa 30 Minuten mit dem Auto erreichen. Aber auch mit der Regionalbahn ab Leipzig Hauptbahnhof mit Umstieg in Markranstädt und Weiterfahrt per Bus oder Fahrrad lässt sich die Kleinstadt am Rande von Sachsen-Anhalt prima in einer guten Stunde erreichen. Einmal dort angekommen, kann man die Geschichtsträchtigkeit von Lützen schon am Orts­eingang erahnen, denn hier befindet sich gleich die Gustav-Adolf-Gedenkstätte, der man auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollte. Lützen war im Jahre 1632 Austragungsort einer der größten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges, in der neben Tausenden Soldaten auch der eben genannte Schwedenkönig fiel. Wer sich weiter ins Stadtinnere nach Lützen wagt, findet hier auch ein kleines Schloss, welches als Museum fungiert und sich ebenfalls mit dem Dreißigjährigen Krieg befasst. In Stadtzentrum befinden sich außerdem noch das imposante Rathaus und die Kirche St. Viti.

Eine philosophische Wanderung

Etwa drei Kilometer von Lützen entfernt befindet sich der kleine und unscheinbare Ortsteil Röcken. Doch die kleinsten Dörfer bringen manchmal oft die bedeutendsten Persönlichkeiten hervor. Friedrich Nietzsche, seines Zeichens Philosoph, wurde 1844 hier geboren und nach seinem Tod im Jahre 1900 auch hier bestattet. So kann man heute einen Blick in sein Geburtshaus und in die Gedenkstätte werfen. Beides wurde aufwendig saniert und ist einen Besuch auf jeden Fall wert. Auch eine kleine Kunstinstallation, nämlich drei lebensgroße Bronzefiguren, welche Nietzsche am Grab darstellen sollen, kann man hier bestaunen. Röcken ist von Lützen aus gut mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß zu erreichen. Einer kleinen Wanderung steht also nichts im Weg, denn, wie Nietzsche schon sagte: „Es gibt in der Welt einen einzigen Weg, auf welchem niemand gehen kann, außer dir: Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.“

© Sandra Petz
Grabstein von Friedrich Nietzsche

Tiere bis unters Dach

Doch nun genug von Philosophen und Schwedenkönigen, denn Lützen hat noch mehr zu bieten. Gleich am Ortseingang neben der Gustav-Adolf-Gedenkstätte befindet sich ein wunderschön angelegter Tierpark, der für Groß und Klein eine Menge zu bieten hat. Für einen Eintrittspreis von 1 Euro (Kinder 0,50 Euro) kann man hier Rehe, Alpakas, Ponys, Schweine und noch viele andere Tiere bestaunen. Auch ein kleiner Kletterwald befindet sich in der Parkanlage. Für das leibliche Wohl nach Kletterspaß und Tierbeobachtungen ist natürlich auch gesorgt. Neben der Trollschänke, welche einen klassischen Imbiss anbietet, gibt es noch das Holle­haus, wo man zuschauen kann, wie leckere Backwaren hergestellt werden, und man vom Duft dieser ganzen Leckereien direkt hungrig wird. Wem das nicht reicht, der findet zur kulinarischen Ausgestaltung des Rahmenprogramms ein Steakrestaurant direkt neben dem Tierpark oder ein griechisches Restaurant, etwas versteckt am Rande der Stadt. Auch ein sehr beliebtes Eiscafé befindet sich ganz in der Nähe des Schlosses. Zum Abtrainieren der angefutterten Kalorien bietet sich in der warmen Jahreszeit das Sommerbad in Lützen an. Hier kann man entspannt ein paar Bahnen schwimmen und sich von einem gelungenen Ausflug wunderbar erholen. Lützen hat, wie wir finden, eine ganze Menge zu bieten und eignet sich hervorragend für einen abwechslungsreichen Ausflug ganz in der Nähe von Leipzig.

Mehr Infos findet ihr unter:

www.stadt-luetzen.de