
1G, 2G, 3G … – Wie ist Deutschland im Bereich Mobilfunk aufgestellt?
Begriffe wie „Verbindung im besten 5G-Netz“ oder „Ausbau des Mobilfunknetzes zu 5G“ habt ihr mit Sicherheit in den letzten Jahren des Öfteren gehört. Das liegt nicht zuletzt an den Bemühungen der Bundesregierung, das Mobilfunknetz in Deutschland auszubauen und geografisch bedingte Lücken bei der Mobilfunkverbindung zu schließen. Mit der 2022 beschlossenen Gigabitstrategie hat die Regierung in Deutschland sich zudem zum Ziel gesetzt, alle Funklöcher zu schließen und den neuesten Standard im Mobilfunk überall dort verfügbar zu machen, wo Menschen arbeiten, leben oder regelmäßig unterwegs sind (5G-Dialoginitiative). Bisher schneiden wir in diesem Bereich eher schlecht ab: Aktuell befindet sich Deutschland auf Platz 24 der Rangliste beim Anteil der 5G-Verbindungen. Ziel ist es, diesen Ruf zu ändern. Wie das gelingt und warum Leipzig in diesem Bereich eine wichtige Vorreiterrolle einnimmt, erfahrt ihr im Folgenden.
Die Entwicklung des deutschen Mobilfunknetzes
Wie viele moderne Technologien, so musste sich auch das Mobilfunknetz erst einmal viele Jahre zum heutigen Standard entwickeln. Noch vor weniger als 30 Jahren wäre es undenkbar gewesen, von einem beliebigen Ort aus Freunden eine SMS zu schreiben oder im Internet nach einer Wegbeschreibung zu suchen. Die verschiedenen Entwicklungsstufen werden als Generationen (G) bezeichnet – daher kommen auch die Namen des Verbindungsstandards, also 1G, 2G, 3G etc.
1G: Analoges Mobilfunknetz
Die erste Generation der Mobilfunktechnologie wurde in den 1980er-Jahren eingeführt und ist damit der Grundstein für alles, was darauf folgte. Beim Netz der ersten Generation handelte es sich um ein analoges System, welches in erster Linie für die Sprachkommunikation genutzt wurde. Die Übertragungsgeschwindigkeiten waren langsam und es kam schnell zu Überlastungen, da nur geringe Kapazitäten unterstützt wurden.
Gut zu wissen: Leipzig war im Jahr 1991 einer der ersten Standorte für den Ausbau eines 1G-Netzes in Deutschland und spielte dabei eine wichtige Vorreiterrolle.
2G: Digitales Mobilfunknetz
Das 2G-Netz war ein Meilenstein in der Entwicklung der Mobilfunktechnologie, denn es wurde in den 1990er-Jahren eingeführt und war das erste volldigitale Mobilfunknetzwerk. Erst dank ihm war es möglich, SMS zu versenden. Zudem unterstützte das Netz erstmals die Übertragung von Daten in geringer Geschwindigkeit. Auch wenn es heute deutlich schnellere Netzwerke gibt, legte 2G einen entscheidenden Grundstein in der digitalen Kommunikationstechnologie, wie wir sie heute kennen.
3G: Breitbandiges Mobilfunknetz
In den frühen 2000er-Jahren löste 3G das 2G-Netz vollständig ab. Auch hier hat Leipzig seine „Vorbildfunktion“ beibehalten und führte im Jahr 2004 als eine der ersten Städte in Ostdeutschland die neue Technologie ein. Dank schnellerer Datenübertragungsraten ermöglicht es Multimedia-Software wie Musikplayer und Internetzugang. Zudem war es durch das 3G-Netz nun möglich, per Video zu telefonieren.
4G: LTE-Technologie
Das 4G-Netz ist unter dem Begriff LTE (Long-Term-Evolution) bekannt und ist die vierte Generation des Mobilfunks. Es bietet theoretische Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1000 Mbit/s für Smartphones und andere mobilfunkfähige Geräte und ermöglicht unter anderem
- das Streamen von HD-Videos
- Online-Gaming von unterwegs
- das Herunterladen großer Dateien in kurzer Zeit
Zudem hat 4G neue Möglichkeiten im Bereich Konnektivität geschaffen, denn es erlaubt die Verbindung von Fahrzeugen mit dem Internet und legt so den Grundstein für das autonome Fahren. Heute ist in vielen deutschen Großstädten das ganzflächig ein 4G-Netz vorhanden. Dazu zählt auch Leipzig, wo im gesamten Stadtgebiet einwandfreie Verbindungen garantiert sind.

5G: Fünfte Generation
5G ist im Wesentlichen vergleichbar mit dem WLAN, wie ihr es von zu Hause kennt. Ultrahohe Bandbreiten und eine niedrige Latenz ermöglichen die Kommunikation in Echtzeit bei Videokonferenzen, Livestreams und Videospielen. Durch schnelle Übertragungsgeschwindigkeiten werden Informationen noch schneller übertragen und schaffen Möglichkeiten in fortschrittlichen Bereichen wie Industrie 4.0 und im Bereich Smart City. Aktuell gibt es in Deutschland jedoch Verzögerungen beim flächendeckenden Ausbau eines 5G-Netzes.
Aber: Leipzig gehört auch hier zu den Vorreitern, wenn es um die Einführung der Technologie geht. Noch im Jahr 2025 könnte das 5G-Netz im gesamten Stadtgebiet nutzbar sein. Einige Anbieter konzentrieren sich zudem direkt auf die Implementierung des 5G+-Netzes, welches schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten und zusätzliche Frequenzbereiche ermöglicht. Mit einem entsprechenden Mobilfunkvertrag wird es dank 5G-Verbindung kein Problem mehr sein, in Echtzeit zu streamen, Fußballspiele live und in HD zu schauen oder Onlinekonferenzen im Café abzuhalten.
Ein Ausblick in die Zukunft: Was kann 6G?
Aktuell ist es noch schwierig zu sagen, welche Möglichkeiten mit 6G einhergehen. Mit dem zukünftigen Mobilfunkstandard könnt ihr jedoch mit noch höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten rechnen. Im Alltag zeigt sich das durch Downloads in Sekundenbruchteilen oder die Möglichkeit, hochauflösende VR-Anwendungen auch unterwegs zu verwenden. Zudem werden die Latenzzeiten sich weiter der Nullmarke annähern. Spürbar ist das durch Echtzeitkommunikation und enorme Präzision im industriellen Bereich. Nicht zuletzt öffnet 6G vermutlich die Türen zum flächendeckenden Einsatz künstlicher Intelligenz in unseren Städten – wir können weiter gespannt sein!
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