Bernd-Lutz Lange & Eberhard Schröter – Walzerfahrt zum Mond
Ein Leben ohne Handy und Social Media – für heutige Kinder und Jugendliche ist dies schlicht unvorstellbar. Aber was tat man, wenn man nicht chatten, twittern, simsen oder wenigstens googlen konnte?
In achtzig Geschichten erzählt Eberhard Schröter in seinem Buch amüsant und anschaulich von seiner Kindheit in den 1960er Jahren, in der DDR, in Leipzig, in Lindenau, in der Rietschelstraße, wo er aufwuchs und die Welt zu entdecken begann. Vor dem staunenden Leser entfaltet sich ein ganzes Panorama der Alltagsgeschichte, erzählt aus der Perspektive eines Kindes.
Stabil-Baukasten und HO-Eisenbahn, Digedags und Rumpelmännchen, Indianer-und-Cowboy-Spiele, Große Wäsche und Einkellerung, Milchmann und Kohlenheizung, Westbesuch und Westpakete, Stollenbacken und Briefmarken-Sammeln – dies sind nur einige Stichworte für den Reichtum, den der Band versammelt. Wer dabei gewesen ist, wird sich wieder erinnern, und wer zu spät geboren wurde, ahnt, was verlorenging.
Bernd-Lutz Lange war so begeistert von der Lektüre, dass er eine gemeinsame Lesung mit dem Autoren anregte. In der gemeinsamen Lesung und Plauderei koppelt Bernd-Lutz Lange die Vorstellung dieses amüsanten Buches wiederum mit seinen Kindheitserinnerungen an die fünfziger Jahre („Magermilch und lange Strümpfe“). Und er wird auch noch für das Publikum einen Blick in seine Jugendzeit werfen: „Mauer, Jeans und Prager Frühling“.