Guten Morgen, ihr Schönen. Die Unbeugsamen 2
FILM & GESPRÄCH
Guten Morgen, ihr Schönen. Die Unbeugsamen 2
DOK-Film; 2024, 104 min., Regie: Torsten Körner
Ort: Kinobar „Prager Frühling“ im Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig
„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!“
Das Zitat der DDR-Künstlerin und Regimekritikerin Annemirl Bauer steht am Ende des Dokumentarfilms „Die Unbeugsamen“. Im Fokus dieses DOK-Films: Frauen der DDR, unterschiedliche Lebensgeschichten öffentlich bekannter Gesichter – aber auch „ganz normaler“ DDR-Bürgerinnen. Im Vergleich zum Westen propagierte der Osten vollständige Gleichberechtigung. Und Ja, es gab Kindergartenplätze, Vollzeit arbeitende Mütter, die materiell unabhängig waren… Einer wahrhaftig verwirklichten Gleichbe-rechtigung der Geschlechter entsprach das System DDR aber (ganz und gar) nicht. Genau diese Nuancen erzählt der Film über Interviews und Archivbilder: 15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch in der DDR trotz staatlich verordneter Gleichberechti-gung patriarchale Strukturen existierten. Der Film spiegelt die beeindruckenden Lebensleistungen ostdeutscher Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit berührend fesselnd wider.
Mit dabei: Schlagzeugerin Tina Powileit, die Schauspielerin Katrin Sass, die Leipziger Malerin Doris Ziegler, die Friedensakti-vistin Ulrike Poppe, die Erfurter Künstlerin Gabriele Stötzer, die Metallurgin Katrin Seyfarth, Comiczeichnerin Anke Feuchten-berger sowie Brunhilde Hanke, langjährige Oberbürgermeisterin von Potsdam, die Landwirtin und „Heldin der Arbeit“ Solveig Leo, DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, Historikerin und Publizistin Annette Leo, Verhaltensbiologin Marina Grasse, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, die Zahnarzthelferin Kerstin Bienert und die Tochter und Nachlass-Verwalterin der Malerin Annemirl Bauer, Amrei Bauer. Die Frauen sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter; erzählen von eige-nen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkommen konnten. Eine cineastische Reise in ein Gestern, das ins Heute wirkt.
Im Anschluss laden wir ein zum Gespräch: Mit CHRISTIANE EISLER; 1989 freischaffende Dipl.-Fotografin, 1990 Gründung der Fotoagentur „transit Leipzig”; sie setzte sich vor 1989 mit Themen wie „Mädchen im Jugendwerkhof“ und „Punk in der DDR“ kreativ künstlerisch & politisch positioniert auseinander; CHRISTINE RIETZKE u.a. vom „Offenen Feministischen Demokratie-Archiv“, seit 1983 engagiert in der nichtstaatlichen Umweltbewegung. Eine Veranstaltung der Kinobar „Prager Frühling“ in Koope-ration mit der Frauenkultur Leipzig
Eintritt Kinobar: 8,50 | 7,- Euro ermäßigt für Schwerbehinderte, in Ausbildung (Schule/Studium) und Leipzig-Pass-Inhaber:innen