Thomasius-Club mit Barbara Vinken: Gendertrouble In Der Oper
In der Oper ist alles im Fluss. Sie ist ein hochpolitisches, subversives Genre, das die angeblich “natürlichste” aller Oppositionen zersetzt: die von Männern und Frauen.
Raffiniert und originell sprengt die Oper jedes Genderkorsett. Travestie und Transvestie hebeln männliche Herrschaftsansprüche im Zeichen des Weiblichen und geschlechtlich Unbestimmten aus. Fast kann man sagen, dass Männlichkeit in der Oper ein Schimpfwort ist. Beherrscht wird die Bühne von souveränen Frauen, die große Liebende sind. Mit dieser Liebeskraft, der stärksten aller Kräfte, stellen sie alles in den Schatten.
Barbara Vinken hat eine neue überraschend aktuelle, andere Geschichte der Oper geschrieben. Der Thomasius Club fragt nach, wie es der Oper gelingt und welche Bedeutung es hat, Geschlecht kunstvoll als Rollen und nicht als Natur aufscheinen zu lassen.
Eintritt frei.
THOMASIUS-CLUB
Der Thomasius-Club ist eine offene Gesprächsrunde, die Wissenschaftler*innen einlädt und zu aktuellen Themen ihrer Forschung befragt. Das Programm des Thomasius-Club wird von einer kleinen Gruppe Aktiver sorgfältig ausgewählt und beschlossen. Seinen Namen trägt der Thomasius-Club in Erinnerung an den Leipziger Philosophen und Rechtsgelehrten Christian Thomasius, der im Jahr 1688 seine Monatsgespräche zu veröffentlichen begann. An die Idee dieser Zeitschrift, in deutscher Sprache wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln, schließt auch der Thomasius-Club an. Die ca. einstündigen Gesprächsrunden werden als Podcast für Interessierte bereitgestellt.
Eine Veranstaltung des Institut für Kulturwissenschaften in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Leipzig. Unterstützt von L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung.