Alte Nikolaischule

Die Alte Nikolaischule gehört zu den wertvollsten Kulturdenkmalen der Leipziger Innenstadt. Im Jahre 1512 nahm hier die von Papst Bonifatius IX. bereits 1395 privilegierte Schola Nicolaitana als erste Bürgerschule der Stadt ihren Schulbetrieb auf. Bedeutende Schüler waren u.a. die Frühaufklärer Christian Thomasius (1655–1718) und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), Literaten und Künstler wie Johann Gottfried Seume (1763–1810) und Richard Wagner (1813–1883).

1989 war das kulturgeschichtlich hochbedeutsame Bauwerk zur Ruine verkommen. Bereits vor der Überlassung des Baudenkmals im Frühjahr 1990 stellte sich die Kulturstiftung Leipzig die Aufgabe, das Gebäude beispielgebend denkmalgerecht wiederherzustellen und es einer kulturellen öffentlichen Nutzung zuzuführen. Das Ziel bestand darin, die Originalsubstanz weitestgehend zu bewahren und erhaltene Details der Ausstattung weitgehend zu restaurieren. In den Jahren 1992 bis 1994 sanierte die Kulturstiftung das Kulturdenkmal streng nach den Maßstäben des Denkmalschutzes für insgesamt 13,9 Mio DM. Die Partnerstadt Frankfurt am Main unterstützte das Vorhaben mit einer Spende in Höhe von 8,9 Mio. DM.

Heute befinden sich in der Alte Nikolaischule die Dauerausstellung „Der junge Richard Wagner 1813 bis 1834“, das Antikenmuseum der Universität Leipzig, die klassizistische „Richard-Wagner-Aula“ – originalgetreu nach Befunden für die Zeit um 1827 restauriert – sowie das Gasthaus „Reinhardts im Gasthaus Alte Nikolaischule“ im Erdgeschoss. Die Alte Nikolaischule ist der einzige authentische Ort für das Wirken Richard Wagners in Leipzig.