Neues Gastro-Konzept All in one in Mitte: Fusion Factory

Michael Pattison und sein Team betreiben einen bunten Mix aus Modeatelier, Café-Bar und Event-Location und erfüllen sich damit einen langgehegten Traum.

© Fusion Factory
Spezialisierung war gestern. Nicht nur bei den Grammys und Oscars wird zunehmend Diversität gefordert, auch im Gastronomie- und Dienstleistungsbereich heißt der Trend eindeutig: Vielfalt. Eine Entwicklung, die man seit einiger Zeit auch wunderbar in Berlin beobachten kann.

Was das konkret heißt? Sein Geschäftskonzept so breit aufstellen wie möglich – ohne sich dabei zu verzetteln, denn das ist die wahre Kunst. Die Betreiber der Fusion Factory in der Rosa-Luxemburg-Straße sind zuversichtlich, sie zu meistern. Fusion Factory: Der Vielfaltsgedanke steckt schon im Namen. Aber worum handelt es sich genau? Bar? Club? Atelier?

All of the above: „Als sozial eingestellter Modedesigner und Koch habe ich immer davon geträumt, eine Einrichtung zu etablieren, die meine beiden Leidenschaften in einem multifunktionalen Atelier kombiniert, das exzellente Gastfreundlichkeit und maßgeschneidertes Design bietet und zu dem die Menschen einen persönlichen Bezug aufbauen können“, erklärt Gründer Michael Pattison. „Wir haben ein Modeatelier, eine Verkaufsfläche, eine Café-Bar und großzügige Event-Räumlichkeiten, die die Möglichkeit bieten, die Dinge zu kombinieren, die ich liebe, und die Freiheit, sich zwischen ihnen zu bewegen.“

Den langgehegten Traum Wirklichkeit werden lassen

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Stichwort Freiheit: Der in Neuseeland geborene und aufgewachsene 35-Jährige betrieb dort jahrelang ein Modelabel, bevor er sich entschloss, seine Heimat zu verlassen, „um die Welt zu sehen“, so Pattison. Nach Aufenthalten in New York, Montreal und Italien verschlug es ihn schließlich nach Berlin: „Mir wurde oft gesagt, ich gehörte nach Berlin, ich verstand aber nicht unbedingt, wieso“, erinnert sich der Designer mit einem Augenzwinkern. „Doch auf meinen Reisen habe ich schnell gemerkt, dass Berlin mit seinen merkwürdigen und wunderbaren Einwohnern eine reizvolle Metropole der Schöpfung und des Chaos ist, und da begann ich, zu verstehen…“

Mittwochsdinners und Aperitivo-Freitag

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Mit der Hilfe einer Handvoll guter Freunde, die alle auf die ein oder andere Weise im Berliner Nachtleben vernetzt sind, kann Pattison hier nun endlich seinen langgehegten Traum Wirklichkeit werden lassen – doch der Weg dorthin war nicht immer einfach, auch und besonders aufgrund der Komplexität des geplanten Unterfangens. „Berlin ist eine Dichotomie aus armen Kreativen und günstigem Wohnungsangebot in der Hauptstadt einer Wirtschaftsmacht im Herzen Europas, die durch endlose Bürokratie gefesselt ist“, formuliert der Fusion-Factory-Chef elegant.

Durch viel positives und konstruktives Feedback aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ermutigt, verloren Pattison und sein Team trotz bürokratischer und finanzieller Hürden jedoch nie das Ziel aus dem Blick. Das Durchhaltevermögen soll sich nun auszahlen: „Wir organisieren regelmäßige wöchentliche Events von Livemusikabenden über ungezwungene selbstgekochte [und glutenfreie, Anm. d. Red.] Mittwochsdinners bis zum Aperitivo-Freitag und wollen durch unsere Gastfreundschaft die Menschen und auch lokale Unternehmen anregen, uns zu ihrem festen Anlaufpunkt in Mitte zu machen.“

Infos: Rosa-Luxemburg-Str. 17, 10178 Mitte, www.fusion-factory.de

Autor: Julian Riedel