Das ewig junge Duell zwischen ALBA und Bamberg – ein Fest vor 11749 stimmungsvollen Fans (darunter knapp eintausend Anhänger aus Bamberg, die einen beeindruckenden roten Block bildeten) in der o2 World.
Den besseren Start erwischen die Franken: Zwei Suput-Freiwürfe und ein Gavel-Dreier bringen das Team von Coach Chris Fleming schnell 5:2 in Führung. ALBA im ersten Viertel im Angriff mit einigen Fehlern, Berlins Basketballer wirken unkonzentriert. Doch Freiwürfe von Immanuel McElroy und Julius Jenkins, sowie ein Fastbreak von Letzterem sorgen beim 6:5 für die erste Führung der Albatrosse. Denn: Die Defense arbeitet gut, Bamberg bekommt kaum einfache Würfe. Die Abwehr der Bamberger steht dem jedoch in nichts nach. Zudem bedeuten eine feine Einzelleistung von Suput, ein Schnellangriff von Gavel und ein Brown-Korbleger die 11:6-Führung für die Brose Baskets. Beim 15:8 der Bamberger stockt den ALBA-Fans der Atem, doch die Berliner können sich mit einem 13:17 in die erste Viertelpause retten. Bis zu diesem Zeitpunkt lief kaum was zusammen, gerade einmal 25 Prozent treffen die Hauptstädter aus dem Feld. Unteriridisch! Vor allem Kapitän Julius Jenkins spielt weit unter seinen Möglichkeiten, trifft nur 1/5 aus dem Feld.
Anfang des zweiten Viertels bläst Imac zur Attacke! Immanuel McElroy zieht unwiderstehlich zum Korb, bringt ALBA auf 15:17 heran. Das Signal zur Aufholjagd! Derrick Byars per Korbleger, zwei Freiwürfe und ein Korbleger von Blagota Sekulic, sowie ein Freiwurf von Rashad Wright bringt ALBA beim 22:21 nach langer Zeit mal wieder in Führung. Dann wogt das Spiel hin und her, beide Teams schenken sich in Angriff und Abwehr nichts. ALBA zeigt gegen Bamberg jedoch vor allem Schwächen unterm Korb. In der ersten Hälfte sorgen Brown und Suput für 20 der insgesamt 40 Bamberger Punkte. Da fehlt vor allem der verletzte Jurica Golemac (Handfraktur). Vor der Halbzeit bekommen die Bamberger Oberwasser, führen durch einen Dreier von Gavel und zwei Jacobsen-Freiwürfe (die ersten Punkte des ehemaligen ALBA-Spielers!) 38:32. Das große Flattern bei den Albatrossen? Keinsewegs. Postwendend antwortet Byars per Drei-Punkte-Wurf. Zur Pause führt Bamberg 40:35.
Zu Beginn des dritten Viertels verfällt ALBA zurück in die überwunden geglaubte Abschlussschwäche. Vorn werden reihenweise Chancen vergeben, in der Defense gibt es zu viele Löcher. So können die Brose Basktes ihre Führung auf 50:40 ausbauen. ALBA ein Schatten seiner selbst. Unkonzentriert in Abwehr und Angriff, kaum klar durchdachte Aktionen. Bamberg spielt nicht überragend, aber effektiv. Beim 55:47 für die Franken ist dann richtig Feuer in der o2 World. Bambergs Goldsberry stößt ALBA´s Steffen Hamann um – technisches Foul für Hamann, unsportliches für Goldsberry. Doch die Albatrosse können die aufgeheitzte Stimmung nicht nutzen, vor allem Jenkins scheitert nun ein ums andere Mal von der Dreierlinie (insgesamt 0/7 von jenseits der 6,25m ). Auch aufgrund der miserablen Feldwurfqote von 32 Prozent und nur 69 Prozent von der Freiwurflinie laufen die Berliner das gesamte dritte Viertel der Bamberger Zehn-Punkte-Führung hinterher. 51:58 heißt es aus ALBA-Sicht vor Beginn des Schluss-Viertels.
Foto: ALBA Berlin
Und das startet per Sekulic-Dunk krachend. Doch Bamberg kontert eiskalt, baut seine Führung durch einen Dreier von Roberts wieder auf 65:55 aus. Als Roberts sogar auf 70:57 erhöht, scheint das Spiel fünf Minuten vor Schluss entschieden. Zu löchrig ist ALBA´s Defense, zu miserabel die Quote im Angriff (insgesamt: 31 Prozent; Dreier: 10 Prozent; Freiwürfe: 71 Prozent). Bei Suput´s 75:61 zweieinhalb Minuten vor dem Ende ist die Partie endgültig durch. Das sehen auch die ersten Fans so, die fluchtartig die Halle verlassen. Das hatten sich die Albatrosse alles ganz anders vorgestellt. Nach der vorangegangenen Niederlage in Weißenfels nun schon die zweite Liga-Pleite in Folge. ALBA muss aufpassen, will man nicht den Kontakt zu Spitzenreiter Bonn verlieren.