Spaziert man heute den 160 Kilometer langen sogenannten Mauerweg entlang, die ehemalige Grenzlinie zwischen West-Berlin und Brandenburg, kann man mit Überraschung feststellen, wie grün und waldreich diese Randbezirke der Stadt heute sind. Entlang dieses Weges stößt man immer wieder auf Gedenkstätten für Menschen, die beim Versuch, die Grenze zwischen Ost und West zu überwinden, ihr Leben ließen. Mindestens 140 Menschen wurden zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer getötet oder starben in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Grenzregime.
Ethna O’Regan, 1971 in Galway geboren, das im nächsten Jahr den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ tragen wird, hat den Mauerweg in traumgleich realitätsentrückten Aufnahmen eingefangen, die sie teils ins Surreale übermontiert und die auch immer wieder durch Schwarz-Weiß-Aufnahme der ums Leben gekommenen Menschen unterbrochen werden. So ist „Beyond Reach“ (Kehrer Verlag) ein Tanz auf Messers Schneide, zwischen Leben und Tod, Natur und Grauen, Geheimnis und unverrückbarer Wahrheit.
Ethna O’Regan
Beyond Reach
Deutsch, Englisch
2019. 112 Seiten, 42 Farb- und 6 S/W-Abbildungen.
Festeinband
22 x 26 cm