Der Verein „Freunde fürs Leben e.V.“ beschäftigt sich seit nunmehr 12 Jahren mit Suizidprävention in Deutschland und versucht, dieses wichtige Thema über die Tabu-Grenzen hinaus bundesweit zu kommunizieren. Joana Hauff, Projektkoordinatorin des Vereins, hat urbanite die Ziele des Vereins erklärt.
Seit mittlerweile 12 Jahren gibt es den Verein Freunde fürs Leben e.V. schon und seit 12 Jahren versuchen Gründer, Hauptamtliche und Ehrenamtliche, über das Thema Suizid in Deutschland aufzuklären und aus dem Tabuthema ein Gesprächsthema zu machen.
Die Intention von Freunde fürs Leben e.V. ist nicht vorwiegend die akute Beratung einer suizidgefährdeten Person, sondern die Hilfestellung zur Umgehensweise mit solch einem Thema im unmittelbaren Umfeld dieser Person.
So sind auch die Gründer des Vereins, Gerald Schömbs und Diana Doko, auf die Idee gekommen, Freunde fürs Leben e.V. ins Leben zu rufen. Sie mussten Suizid im engsten Kreise der Familie erleben ohne großes Wissen darüber zu haben, mit dem sie im Vorfeld hätten handeln können.
Gerald Schömbs und Diana Doko kommen beide aus dem Bereich der Kommunikation und PR-Arbeit und mussten feststellen, dass es zwar Beratungsstellen jeglicher Art en masse in Deutschland gibt, jedoch niemanden, der versucht das Thema informierend in die Welt hinaus zu tragen.
„Kommunikation können wir, dann reden wir doch einfach mal ein bisschen mehr über das Thema“, so dachten es sich die beiden Gründer und nahmen das Projekt in die Hand.
Heute ist aus der Idee schon viel Spruchreifes entstanden. Der Kern des Vereins ist zwar übersichtlich, jedoch gibt es eine Menge Leute, die sich der Kommunikation des Themas Suizid annehmen und tatkräftig dem Verein Freunde fürs Leben e.V. unter die Arme greifen.
„Fast jeder, mit dem ich über Suizid spreche, hat schon einmal Erfahrungen damit gemacht, ob im engsten Kreise oder im weiteren Umfeld“, erzählte uns Joana Hauff. Das und die hohe Selbstmordrate von über 10.000 Menschen im Jahr in Deutschland, denen keiner mehr helfen konnte, sind Indizien dafür, dass Deutschland mehr über das Thema sprechen muss, mehr darüber erfahren muss.
Wie macht Freunde fürs Leben e.V. das?
„Im Idealfall sollten wir schon vor einem Suizidversuch eingreifen können“, so Joana Hauff. Unser Hauptmedium ist das Internet. Mit der farbenfrohen, ansprechenden Website sollen vor allem junge Leute erreicht werden. Hier bekommt man generelle Infos über psychische Krankheiten und wo man sich im Krisenfall Hilfe holen kann. Auch die facebook Seite des Vereins und ein kleiner Pocket Guide fassen alles zusammen, was man zu dem Thema wissen muss.
Um das ganze etwas fassbarer und anschaulicher zu machen, gibt es noch den youtube Kanal „Freunde fürs Leben TV“, der einerseits als Informationsquelle dient und andererseits durch Interviews mit Prominenten, Beratungsstellen und Betroffenen das Thema zu etwas Teilbarem macht.
Der Verein hat noch einiges vor sich, um das Thema für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen und er arbeitet ständig daran. Und wie geht das besser als durch eine bundesweite Initiative?
„Es gibt so viele tolle Aufklärungskampagnen, zum Beispiel über Aids, Suchtkrankheiten und vieles mehr, aber Suizid wird totgeschwiegen und das, obwohl es die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen ist“, erklärt uns Joana Hauff. Nicht einmal die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat Informationsmaterial, um dieses Thema zu kommunizieren, um Eltern, Lehrern und Schülern die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren. Das will Freunde fürs Leben e.V. ändern und ruft alle Menschen mit einer Online-Petition auf, ihre Unterschrift für mehr bundesweite Suizid-Aufklärungskampagnen und öffentliche Debatten darüber zu geben und diese dann der BZgA zu übergeben.
Der Verein möchte die hohe Suizidrate verringern, er möchte, dass das Umfeld einer psychisch kranken Person sensibilisiert wird und bevor es zu spät ist die Chance hat zu zeigen, dass sie Freunde fürs Leben sind und einen nicht alleine lassen.
Freunde fürs Leben e.V. macht zum Fest der Liebe eine kleine Weihnachtsspendenaktion für Mädchen und Frauen, die dich zur Freundin fürs Leben macht. Denn Mädchen und junge Frauen begehen zwei- bis dreimal häufiger Suizidversuche als Jungs und Männer.
Gebe eine kleine Spende von mindestens 10€ an den Verein und sie schicken Dir dafür ein schönes Windlicht mit einer Karte an deine Freundin, um ihr zu zeigen, dass du für sie da bist, denn:
„Kleine Gesten erhalten die Freundschaft. Manchmal können sie auch Leben erhalten.“