13. Juni 2015: Gregor Meyle auf der Parkbühne GeyserHaus Gregor Meyle im Interview: „Wir werden älter, reifer oder auch nicht“

Gregor Meyle u.a. über Castingshows, seinen persönlichen Sechser im Lotto und die Sendung „Meylensteine“.

Am 13. Juni spielt Gregor Meyle auf der Parkbühne GeyserHaus. Zuvor stand uns die „Tauschkonzert“-Entdeckung Rede und Antwort!

© Franziska Lange
Bei dem Begriff „Castingshow“ verziehen viele ja eher die Brauen. Du warst 2007 bei Raabs SSDSDSSWEMUGABRTLAD. Wärst du auch woanders hingegangen, DSDS und Co.?
Nein, das wäre ich nicht. Bei der „Buchstabenshow“ von Stefan hatte ich die Gelegenheit, meine eigenen Songs zu präsentieren, darum ging es mir. Das wäre anderswo nicht möglich gewesen. Trotzdem machen bei einigen Casting-Shows großartige Talente mit.

 

Wie war das, von Xavier Naidoo zum Tauschkonzert eingeladen zu werden?
Ich hab erst mal gedacht, das muss ich mir aber gründlich überlegen, ob ich da mitmache. Wer will schon mit anderen Musikern in Südafrika zusammen Musik machen? (lacht) Spaß beiseite. Das war für mich wie ein Sechser im Lotto. Ich hab mich so geehrt gefüllt und mich tierisch gefreut. Am Schlimmsten war, dass ich lange Zeit gar nicht drüber reden durfte.

 

Gab es da Neider, weil du sozusagen ausgewählt und zur Bekanntheit geführt wurdest? Oder sagst du dir „Egal, ich habe hart gearbeitet, ich habe das verdient“?
Ich habe bislang keinen Neid erfahren. Und ja, ich habe gemeinsam mit meinem Team hart dafür gearbeitet. Trotzdem bekommt man so eine Chance natürlich nicht so oft und ich bin Xavier wahnsinnig dankbar dafür, dass ich dabei sein und mit diesen großartigen Künstlern zusammen Musik machen und auf dem Sofa sitzen durfte.

 

Dein Durchbruch kam nach acht Jahren und fünf Veröffentlichungen. Hast du zwischendurch mal daran gedacht, dich auf etwas anderes zu fokussieren?
Es gab natürlich Zeiten, wo es nicht so rund gelaufen ist. Klar hat man da auch immer wieder Gedanken darüber, aufzuhören. Aber wenn es wirklich eng wurde, waren Freunde für mich da, die mich unterstützt haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Jetzt sieht es so aus, als ob ich tatsächlich für immer Musik machen kann.

 

Mit deinem aktuellen Album „New York – Stintino“ kletterten auch die früheren in die Charts. War das für dich ein Beweis deines Könnens (und nicht nur des Pushens durch die Medien)?
Durch die Präsenz im Fernsehen haben natürlich viele meine Musik erst kennengelernt. Aber es ist nicht selbstverständlich, dass nach so einer Show plötzlich alle Alben in die Charts steigen. Ich denke, das war ein Beweis dafür, dass meine Musik, viele Menschen erreicht und berührt.

 

Haben sich die Songs textlich verändert, singst du heute mit einem anderen Gefühl als früher? Fließen jetzt mehr Songideen bzw. fließen die Ideen anders?
Ich singe in der Regel darüber, was mich selbst bewegt und was ich in meinem Umfeld erlebe. Das verändert sich immer ein wenig. Wir werden älter, reifer oder auch nicht (lacht), erleben unsere Umwelt und uns selbst immer ein bisschen anders. Inzwischen fehlt mir manchmal die Zeit, um Songs zu schreiben. Aber die nehme ich mir dann schon wieder.

 

© PR
Braucht es einen stetigen gewissen Schmerz und eine Sehnsucht, um Musik allgemein und um diese Musik zu machen?
Als Musiker verarbeitest Du natürlich deine Sehnsüchte und Schmerzen mit Musik und Texten. Aber meine Songs stecken auch voller Optimismus. Ich glaube, das wichtigste ist, dass man glaubwürdig und echt bleibt, indem was man singt und spielt.

 

Für dich geht es ja ab Mai zurück ins Fernsehen mit „Meylensteine“. Wo wird die (musikalische) Reise hingehen?
Ich fahre im VW Bus durchs Land und besuche einige großartige Kollegen. Das wird eine lustige, sympathische, musikalische Reise mit viel Spontanität. Ich freu mich zum Beispiel auf meine langjährige Freundin Stefanie Heinzmann. Wir haben schon einiges zusammen erlebt und werden noch mal eine besondere Geschichte erzählen. Paddy Kelly hat mit seiner Familie internationale Musikgeschichte geschrieben und wird sie mit mir und den Zuschauern teilen. Die ostdeutsche Band Karat werde ich ganz neu entdecken. Die waren für mich bislang fast ein unbeschriebenes Blatt. Das wird sehr spannend!
 

Wir verlosen für das Konzert am 13. Juni auf der Parkbühne GeyserHaus 5×2 Freikarten