Die Spuren der Menschlichkeit müssen nicht zwangsläufig ein menschenähnliches Gesicht haben. Das Objekt, Ding, oder die Figur darf nackt sein, unförmig, seltsam, vertraut, abenteuerlich oder auch hässlich. Mit ihm kommen Geheimnisse und ein Hauch Magie – eben jene Geschichte, die uns in Erinnerung bleibt. Doch wie funktioniert das eigentlich, das Erinnern? Das THEATER DER DINGE geht in diesem Jahr der Geschichte der Erinnerungskultur auf die Spur und erzählt mithilfe von 16 Produktionen aus 13 Ländern „Von der verlorenen Zeit“. So finden sich beispielsweise Benoit Faivre und Tommy Laszlo (Frankreich) in „Vies de Papier“ im Lebens-Fotoalbum einer Fremden wieder; das Figurentheater Chemnitz zeigt in „Aufstand der Dinge“, wie in der Chemnitzer DDR produzierte Dinge die Wende überstanden haben; und Xesca Salvà (Katalonien) nutzt in „Häuser“ Interviews mit Prostituierten und obdachlosen Frauen, um das Erinnern selbst zu reflektieren.
Höhepunkt mit Berlin-Bezug ist das Festivalprojekt „Tagebuch zwischen den Zeilen“. Dafür hat die spanische Agentur der Objektdetektive „El Solar“ zehn Wochen in Berlin Interviews geführt, Flohmärkte durchstöbert, Objekte und Geschichten gesammelt. Die Historie der Stadt aus Sicht der Dinge erzählen sie in Wohnzimmeratmosphäre im Weinsalon in der Schreinerstraße.
THEATER DER DINGE
Theaterkunst, Gespräche, Performance
Freitag, 09. November bis Donnerstag, 15. November 2018
Schaubude Berlin