Die ESTP kann auf ein internationales Netzwerk zurückgreifen, seit 6 Jahren unterhält sie eine Schule in Rio de Janeiro, vor kurzem kamen Schulen in Madrid und Barcelona dazu. „Der Vorteil so eines Netzwerkes ist natürlich, dass jemand, der in Berlin an der Schule ist, sein Praktikum zum Beispiel in Rio machen kann“, sagt Attila, Geschäftsführer der Berliner Schule. Gelehrt wird an der Tattoo-Schule im modularen System, also ganz klassisch wie an einer Universität. Auf dem Lehrplan stehen Geschichte des Tätowierens, Nadel- und Maschinenkunde, Farbenlehre und „als großer Part die ganze künstlerische Palette“, so Atilla. Wichtig ist auch der medizinische Aspekt, da das Tätowieren eigentlich eine kleine Operation darstelle.
„In Deutschland ist Tattowierer kein anerkannter Lehrberuf“, erklärt Ricardo, der sowohl in Rio als auch in Berlin den künstlerischen Aspekt lehrt. „Aber wir arbeiten mit dem Europäischen Qualifikationsrahmen der EU zusammen, sodass wir ein in Europa anerkanntes Zertifikat ausgeben können.“ Um auch das künstlerische Element auf höchstmöglichem Niveau zu halten, sind die künstlerischen Dozenten der ESTP-Schulen in die Universität Autònoma de Barcelona eingebunden. Mit Tätowieren könne man heute viel Geld verdienen, so Ricardo weiter. „Aber wir wollen die Idealisten, die Respekt vor dem Tattoo haben.“ Daher muss man sich an der Schule mit Skizzen und Entwürfen bewerben – wie an einer Kunsthochschule, denn Tätowieren ist Kunst. Morgen kann man beim Tag der offenen Tür die Schule, ihr Kursangebot und die Dozenten unverbindlich kennenlernen.
INFOS: ESTP, Mauerstr. 10b, 13597 Berlin, www.estpberlin.de / 16.1.: Tag der offenen Tür