Die kanadische Band The Strumbellas, bekannt durch ihren Ohrwurm „Spirits“, geht auf große Tour und präsentiert ihr neues Album „Hope“. Wir haben zuvor mit Sänger und Gitarrist Simon Ward (2. v.l.) über Schnitzel, Erfolg und Inspiration gesprochen.
Ihr seid seit 2008 als Band unterwegs! Wie würdest du die letzten 10 Jahre beschreiben?
Ich würde die letzten 10 Jahre als große Achterbahn beschreiben. Wenn man in einer Band ist, verbringt man viel Zeit unterwegs und spielt Shows. Niemand sonst ist da und man braucht lange, um an den Ort zurückzukommen, von dem man gestartet ist. Man vergisst, was man macht. Aber dann kreierst du einen Song wie „Spirit“ und kannst z.B. nach Deutschland, um Shows zu spielen. Das ist wirklich toll. Deshalb ist es ehrlich gesagt eine echte Achterbahn für mich, in einer Band zu sein.
Und was ist das Beste daran?
Für mich ist das Beste, neue Orte kennenzulernen. Im Moment sitze ich am Strand in Alabama. Und dann geht’s wieder nach Deutschland, wir lieben übrigens Schnitzel! (lacht) Es macht wirklich Spaß, Musik zu machen, aber genauso genieße ich es, neue Orte zu entdecken.
Du hast auch Kinder. Ist es schwer, in einer Band und gleichzeitig ein guter Vater zu sein?
Ich würde nicht sagen, dass es schwer ist, ein guter Vater zu sein. Es ist natürlich hart, so weit weg von den Kindern zu sein. Aber wir telefonieren sehr viel. Je älter sie werden, desto besser verstehen sie es und freuen sich über Songs von ihrem Dad im Radio.
Euer Song „Spirits“ ist wirklich ein Ohrwurm. Was hat euch dazu inspiriert?
Ich weiß nicht, ob uns irgendwas zu dieser Melodie inspiriert hat, ich versuche die ganze Zeit, Melodien zu erfinden. Am liebsten mache ich das beim Zähneputzen. Bei „Spirits“ hatten wir erst eine andere. Der Song und das ganze Album wurden durch wirklich harte Zeiten inspiriert. Und darum geht es in dem Song auch. Wir versuchen, die Dinge besser zu machen.
Was ist dein „Spirit“?
Das ist eine sehr gute Frage, die ich aber nicht beantworten kann.
Warum nicht?
Das gesamte Geheimnis würde sterben, wenn ich es sagen würde. Und das würde ich gerne für mich behalten.
Ihr habt den „Juno Award“ in der Kategorie „Single of the Year“ für den Song bekommen. Hat es euch überrascht?
Das war unglaublich, es hat so viel Spaß gemacht. Keiner von uns dachte, dass wir den gewinnen. Wir waren so aufgeregt, ein Act an diesem Wochenende zu sein. Und es bedeutet uns eine Menge, dass unser Heimatland anerkennt, wer wir sind.
Und warum denkst du, dass gerade dieser Song so erfolgreich ist?
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, weil es ein relativ einfacher und eingängiger Song ist, bei dem das Publikum mitsingen kann.
Wie würdest du das Gefühl beschreiben, auf einmal weltweit bekannt zu sein?
(lacht) Es ist ein tolles Gefühl, wenn Menschen zu uns kommen und sagen „Eure Musik bedeutet mir eine Menge und hat mir durch schwere Zeiten geholfen“ oder „Wir lieben eure Band!“ Wir lieben es, Kontakt zu den Fans zu haben.
Was macht ihr, um nicht abzuheben?
Ach, das ist nicht schwer. Es gibt immer einen größeren Ort oder größere Bands, die man erreichen will. Wir versuchen immer, besser zu werden, an den nächsten Songs zu arbeiten. Das hört niemals auf, wenn man in einer Band oder ein Songwriter ist. Es gibt immer mehr Dinge zu tun, um besser zu werden, deshalb ist es einfach, am Boden zu bleiben.
Wie ist eigentlich der Bandname entstanden?
Das ist wirklich eine schlechte Geschichte, ich wünschte, ich hätte eine bessere (lacht). Ich habe einfach über Namen nachgedacht und dachte: Hey, wie wäre es mit „The Umbrellas“? Dann kam mir „Strumbellas“ in den Sinn und das war einfach der beste Name, der uns eingefallen ist.
Einer eurer Tourstopps ist Leipzig. Habt ihr eine Verbindung zu Deutschland?
Wir sind im letzten Jahr viel herumgereist, auch in Deutschland. Wir alle lieben Deutschland. Jeder war freundlich zu uns und wir mögen das Essen, den Kaffee … Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir die Chance kriegen, nach Deutschland zu kommen. Schnitzel für alle! Wir essen dann jeden Tag Schnitzel (lacht).
Was können wir bei eurem Konzert in Leipzig erwarten?
Wir sind sehr dankbar, dass wir in Deutschland spielen können. Wir geben unser absolut Bestes, damit ihr mitsingen könnt, Spaß habt und tolle Momente erlebt. Wir wollen, dass jeder im Raum eine tolle Zeit bei unserem Konzert hat und lächeln muss.
Und wir werden „Spirits“ auf Deutsch singen. (lacht) Kleiner Scherz.
Ich habe auf Facebook gesehen, dass dir deine Tochter die Fingernägel bunt anmalt …
Ich habe wirklich immer bunte Nägel, das sieht lustig aus. Wenn man ein Vater ist, muss man solche Sachen machen, weil es die Kinder so glücklich macht. Deshalb lasse ich mir meine Nägel gerne anmalen. Ich habe auch eine Menge Lippenstift und Make-up (lacht).
LIVE: erleben könnt ihr die Strumbellas am 27. Juli 2017 im Täubchenthal Leipzig.
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