Die Muckibuden bekommen Konkurrenz Urbane Athleten in Berlin

Langweile in der Schlange vor dem Stepper? Keine Lust einsame Runden zu laufen? Muss ja auch nicht sein … Ein Trend sorgt gerade dafür, dass sich Sportbegeisterte jenseits von Clubs und Vereinen per Social Media organisieren, um gemeinsam Sport zu treiben – kostenlos und draußen!

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Wer auf Gewichte stemmen im Fitnessstudio oder einsame Runden im Park laufen keine Lust hat, schließt sich einer der vielen kostenlosen Sportgruppen an, die in Berlin gerade als Trend durchstarten

BarLiner: Kraft ohne Geräte

Die BarLiner sind eine privat organisierte Gruppe und trainieren fast jeden Abend im alten Poststadion in der Nähe des Hauptbahnhofs – und zwar Calisthenics. Sie sind supernett und zeigen AnfängerInnen, wie es geht, nur mit dem eigenen Körpergewicht die krassesten Kraftübungen zu machen.

Gründer und Cheftrainer Denis achtet darauf, dass sich niemand verletzt. In der Nähe ist ein Flüchtlingslager, Denis plant gerade eine Zusammenarbeit, um die jugendlichen Flüchtlinge zu BarLinern zu machen. „Calisthenics“ setzt sich übrigens zusammen aus den griechischen Wörtern für „schön“ und „stark“. Das kann nach einem Besuch vor Ort nur bestätigt werden!

Info: www.barliner-workout.de

 

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Schwitzen im Park: alles für den Kiez

Trainer Stoyan (26) ist zufrieden, es sind etwa 30 Männer und Frauen zu seinem Frühtraining in den Volkspark Schöneberg gekommen. Zwei fröhlich krähende Babys sind auf einer Decke neben der Sportgruppe geparkt. Sonntag früh, das ist hart, und das weiß auch Stoyan: „Dafür muss man sich schon bewusst entscheiden, das schafft man nicht, wenn man Samstagnacht hart gefeiert hat.“

Apropos Feiern: Ein älterer Herr dreht seine Walkingrunden um die Gruppe, wir kommen ins Gespräch: Es ist Neffi , der in der Nachkriegszeit die legendäre Disco „Badewanne“ in Westberlin betrieben hat. Er schwärmt von Stoyan, das sei ein ganz famoser Typ, der das Training ganz umsonst mache. Dabei könnte er richtig verdienen, wenn er von jedem 10 Euro fürs Training nähme. Warum eigentlich umsonst? „Ich bin hier im Kiez aufgewachsen, und der Kiez war immer gut zu mir, und jetzt möchte ich was zurückgeben. Außerdem heißt es ja immer, die Berliner wären so unfreundlich. Aber hier kommst du morgens zum Training, und alle fi nden gleich Anschluss. Deshalb sind auch viele Zugezogene dabei, hier kann man auch gut Leute kennenlernen.“

Das Training ist so mittelhart, und auch wenn Stoyan Druck macht, unschönes Bootcamp-Feeling kommt nicht auf. Stoyan war bis zu einer Verletzung Leistungssportler, daher kann er sehr gut Bewegungsfehler der Trainierenden korrigieren. Hier im Park unterm goldenen Hirschen ist noch viel Platz, Stoyan hat sich vorgenommen, ihn irgendwann vollzukriegen. Anfänger willkommen!

Immer sonntags 10:30 Uhr im Volkspark Schöneberg,  www.facebook.com/SchwitzenImPark

 

© PR Nike
Nike+ Run Club: Training mit Europameister

Der Nike+ Run Club ist natürlich auch ein Marketinginstrument. Aber: Wo sonst bekommt man kostenlos ein regelmäßiges, professionelles Lauftraining? Chefcoach Jan Fitchen (39) ist europäischer und 27 (!) -facher deutscher Meister auf mittleren Distanzen – wenn jemand alles übers Laufen weiß, dann er. Mit einem großen Trainerteam zeigt er den Teilnehmern in verschiedenen Leistungsgruppen, wie ein effektives Lauftraining funktioniert, und das ist etwas ganz anderes als öde einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Angeboten werden bis zu vier Trainings pro Woche mit verschiedenen Trainingszielen wie Ausdauer, Kraft/Ausdauer, Geschwindigkeit. Klamotten vom Hersteller sind übrigens keine Pflicht!

Termine und Anmeldung unter: www.nike.com/de/de_de/c/cities/berlin/run-club

 

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Run Pack Berlin: der laufende Freundeskreis

„Run with the pack, party with the pack“, heißt das Motto der 2013 gegründeten … ja was eigentlich? „Ein klassischer Lauftreff sind wir nicht. Wir nehmen das Laufen zwar ernst und wir sind auch ziemlich schnell, aber wir können eben auch gut Party machen“, sagt Gründungsmitglied Sven (39). Was das Laufen angeht: 10 Kilometer in unter einer Stunde sollte man schon schaffen, um in die Gruppe einzusteigen.

Aber Party with the Pack bedeute eben auch, dass alle sich kennen, Run Pack ist ein großer Freundeskreis: „Viele von uns gehen gemeinsam aus, oder wir fahren zusammen zu Laufveranstaltungen, gerade waren wir in Hamburg, davor in Kopenhagen. Dann laufen wir erst zusammen und dann feiern wir zusammen.“ Auch wenn Run Pack Berlin mit stylischem Logo und toller Webseite sehr professionell erscheint, ist es rein privater Kreis: „Wir können daher machen, was wir wollen und müssen auf keine Chefetage Rücksicht nehmen.“

Info: www.runpack.berlin

© PR adidas
#Boost Berlin adidas: in der ganzen Stadt

Wie Nike bietet auch adidas in Berlin ein kostenloses Laufteam an. Genauer gesagt sind es sechs, verteilt über die ganze Stadt verteilt und auf Namen wie #boostxberg für Kreuzberg und Neukölln hörend.

Die Teams trainieren aber nicht nur unter sich, sondern treffen sich regelmäßig zu größeren #boostberlinruns, bei denen dann auch prominente Läufer und Läuferinnen mitmischen, wie etwa die „schnellsten Marathon-Zwillinge der Welt“, Anna und Lisa Hahner. Mit Musik in der Horde durch die Stadt hüpfen macht irre Spaß, und mit dem boosloft am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer haben die LäuferInnen eine perfekte Location zum gemeinsamen Cooldown.

Info: www.boost.berlin