
Ende des Sommers eröffnete der 24-Jährige das Kibinas. Ein kleines Café mit Köstlichkeiten aus seiner Heimat. Es war schon immer sein Ziel, etwas Eigenes zu haben, erzählt er und streicht dabei lächelnd mit der Hand über den Holztresen. Den hat er mit seinem Vater selbst gebaut. Überhaupt ist in dem Bistro vieles aus eigener Kraft entstanden. Knappe drei Monate hat es gedauert, bis der Ausbau und das Interieur fertig waren. Die Liebe zum Detail sieht man. Selbst gemacht sind auch die Kibinai. Sie werden von litauischen Großmamas in Handarbeit nach einem Originalrezept hergestellt und nach Leipzig geliefert. Der Baumkuchen ist ebenfalls eine Spezialität und wird eigens angefertigt. Dabei wird über offenem Feuer, Teig auf einem Spieß aufgetragen. Durch die Hitze und gekonnte Drehungen, erhält der Baumkuchen seine Zapfen. Köstlich schmeckt dieser zu einer Tasse Kaffee. Auch dieser wird extra aus einer baltischen Rösterei importiert.

Auf die Idee mit dem litauischen Café kam Marius während einer seiner Besuche in der Heimat. Meist reiste er mit Freunden, die das Land noch nicht kannten. Dort machte er sie mit den Menschen und der einheimischen Küche vertraut. Immer wieder bekam er zu hören, dass die Kibinai eine Köstlichkeit seien und unbedingt in Deutschland angeboten werden müssten. Die Idee war geboren und nun musste der gelernte Automobilverkäufer sie noch in die Tat umsetzen. Das war kein einfacher Weg. Allein die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten dauerte knapp zweieinhalb Jahre. Doch der Plan stand. Heute ist er stolzer Inhaber eines eigenen Cafés. Wenn er nicht die Gäste bedient, bäckt er zusammen mit seiner Mama Kuchen und Torten für das süße Angebot. Die Speisekarte wächst mit der Nachfrage. So gibt es als Frühstücksangebot auch selbst gemachtes Porridge. Die Hauptspeise bleiben jedoch Kibinai, die würzigen Teigtaschen, die zugleich Namensgeber für das Bistro sind.