Bereits vor drei Sonnenumrundungen erreichte den Propheten Roland Emmerich die Schreckensvision, dass die uns bekannte Welt im Jahre des Herrn 2012 A.D. untergehen wird. Sein auserwählter Hiobsbote, John Cusack, legte extra schwarzen Kajal auf, um der schlechten Kunde einen besonders diabolisch-apokalyptischen Nachdruck zu verleihen.

Die Anzeichen des Niedergangs verdichten sich. Meine ganz persönliche Vermutung: Die Erde wird während der Schlager-Starparade am 3. Juni in der Leipziger Arena anfangen zu beben – vor lauter aufstampfender Rollatoren. Welche infernalischen Folgen das für die Stabilität der Kontinentalplatten nach sich zieht, bleibt bis zu jenem Ereignis ungewiss; erste Vorsichtsmaßnahmen werden dennoch getroffen.
So mussten etwa, um die Reaktionen der Bürger im Ernstfall zu testen, die Anhänger der Wave-Gotik-Szene unserem Bürgermeister versprechen, ein vorsorgliches Untergangszenario zu simulieren und die Stadt für ein verlängertes Wochenende im Mai komplett in Schwärze zu hüllen. Wer dann noch immer nicht den Ernst der Lage erkannt hat, ist die Strecke des Leipzig-Marathons einen Monat zuvor in weniger als drei Stunden gelaufen und braucht gar nichts mehr zu fürchten.
Ach ja, bleibt noch das größte Ereignis 2012, viel bedeutender als jeder Weltuntergang: Deutschland schlägt an einem heiß-schwülen 1. Juliabend das spanische Team im Finale der Fußball Europameisterschaft in Polen und der Ukraine.