Was Leipzig zum perfekten Standort von LUKAS Bäcker machte, verriet uns Gründer Matthias Grieser: „Leipzig erschien damals gegenüber Chemnitz, Jena und Halle moderner und aufstrebender. Ich wollte ein Netz aus innerstädtischen Bäckereifilialen aufbauen, das schien hier am vielversprechendsten. Hier sahen wir die beste Möglichkeit, den innerstädtischen Raum mit lokalem Handwerk zu beleben und ihn nicht großen und internationalen Bäckereikonzernen zu überlassen.“ Griesers Idee, ein Netz aus Bäckereifilialen im Leipziger Stadtgebiet aufzubauen, nahm somit schnell Gestalt an. Der Name sollte etwas Einfaches und Einprägsames sein, das sich mit Leipzig zusammen gut anhört. „LUKAS hat alle Anforderungen erfüllt, ist eine Inspiration aus dem Pool der Namen unserer vier Kinder. Grieser-Bäckerei hätte sich altbacken angehört“, erklärt Matthias.
Aber warum gerade das Bäckereihandwerk? Darauf haben Matthias, gelernter Kaufmann, und Lukas, der Wirtschaftsinformatiker ist, folgende Antwort: „Es ist die Liebe zum Brot und zu Backwaren, der gute Geruch und die Faszination, wie aus einfachen Rohstoffen tolle Produkte entstehen können.“ Vor dem Beginn in Leipzig bestand das eigene Familienunternehmen mit Lebensmitteleinzelhandel und Bäckerei bereits seit den 50er Jahren in der Heimat Aalen. Durch die Expansion des dortigen City-Bäckers „Semmelbäck“ gab es Erfahrungen aus vielen Backbetrieben und so machte man sich gemeinsam mit Bäckermeister Hannes Stappel an den Aufbau des eigenen Unternehmens. 1993 eröffnete dann die erste Filiale in Leipzig-Mockau. Die Produkte und das Konzept wurden so gut angenommen, dass LUKAS bis 2013 auf 29 Filialen wuchs.
Start bei null mit viel Risiko
Im ersten Jahr gab es viele Herausforderungen. Unsere Stadt war baulich bei weitem noch nicht so entwickelt wie heute. Das bedeutete vor allem weniger Passant:innen und Reisende. „Die Baustellen um den Bahnhof, an der Uni und am alten Karstadt-Gebäude haben die Leute abgehalten und viel Geduld gefordert. Heute sind das unsere stärksten Standorte“, erklärt Matthias Grieser. 1993 sei auch die allgemeine Euphorie der ersten Nachwendejahre vorbei gewesen und die meisten hätten realisiert, dass die von Helmut Kohl versprochenen „blühenden Landschaften“ noch etwas auf sich warten lassen würden, erzählt Matthias. „Aber für LUKAS in Leipzig gingen wir trotzdem in das finanzielle Risiko. Die Backstube musste renoviert werden, wir brauchten neue Maschinen, Mitarbeitende, neue Standorte und deren Einrichtung. Es musste irgendwie finanziert und abgezahlt werden, das war keine einfache Sache. Es war ein Start bei null“, blickt der Gründer Matthias zurück.
Viele Herausforderungen auch noch heute
Auch heute warten immer wieder neue Herausforderungen auf die Bäckerei: Pandemie, Krieg, Energiekrise, demografischer Wandel und Klimawandel. „Wir bleiben immer positiv, egal was kommt, und versuchen das Beste aus der Situation zu machen, was mit unserem tollen Team gut gelingt.“ 2017 übernahm Lukas Grieser das Unternehmen seines Vaters. Zur LUKAS-Dreifachspitze gehören nun auch seine Schwester Jana und ihr Mann Michael. „Wir können uns rund um die Uhr und zu jeder Zeit zu 100 Prozent aufeinander verlassen. Dabei haben wir mitunter unterschiedliche Ansichten und streiten auch gerne mal. Berufliche Themen und unser privates Familiendasein werden dadurch aber nicht beeinträchtigt“, erzählt Lukas Grieser. Wichtig ist den dreien, dass LUKAS eine familiäre Unternehmenskultur pflegt, die mit flachen Hierarchien auskommt und alle Mitarbeiter:innen respektiert. „Wir wollen auch in der Stadt noch präsenter werden, stecken Herzblut in die Qualität unserer Backwaren und auch des Kaffees!“
30 Jahre Jubeljahr
Für das Jubiläumsjahr sind einige Aktionen und ein großes Fest für die Mitarbeitenden und deren Familien geplant. Neu entwickelt wurde kürzlich die LUKAS-App. Hier kann die Kundschaft Punkte für Gratis-Kaffee und -Brot sammeln, Geld aufladen und Boni kassieren. Natürlich wollten wir zum Schluss noch wissen, was den beiden selbst am besten schmeckt. Matthias verrät uns: „Pfefferbrezel, Croissant und Müsli“, Lukas fügt weiter hinzu: „Croissant, vegetarische Schwäbische Pizza und unser Cappuccino.“ Wie die nächsten 30 Jahre vom LUKAS Bäcker aussehen, ist beiden bereits klar: „Wir arbeiten weiterhin mit Leipzig, in Leipzig und für Leipzig!“
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