Früher schuften, heute tanzen
Wo heute getanzt wird, war früher Industriegelände. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das WERK 2 von einem Franzosen als Fabrik für Gasmesseranlagen gegründet. Damals sah Connewitz noch ganz anders aus – unbewohntes Gelände, Dorfcharakter. Nach und nach wurde die Fabrik größer, durch eine Eisengießerei ergänzt und der Standort massiv erweitert. Im Zweiten Weltkrieg war das WERK 2 ein Zwangsarbeiterlager und wurde nach Kriegsende von der Stadt Leipzig verwaltet. Ab 1952 folgte schließlich die letzte Phase als Industriestätte: Das WERK 2 wurde an den VEB Werkstoffprüfmaschinen in der Südvorstadt angegliedert. Nun werden Messgeräte zur Werkstoffprüfung in den hohen Hallen produziert.
Die Wendezeit bringt zahllose Umbrüche mit sich – so auch für das WERK 2. Als 1992 der Verein WERK 2 – Kulturfabrik Leipzig gegründet wurde, waren die Zeiten wild und dreckig; der Westen zog im Osten ein, es gab noch Telefonzellen und unbesetzte Fabrikgelände. Das WERK 2 wird zum Treffpunkt der Subkultur, mit Programm und Werkstätten. Nach und nach entwickelt sich die Kulturstätte immer weiter und ist heute das größte soziokulturelle Zentrum Sachsens. Das WERK 2 ist erwachsen geworden. Heute beherbergt das Gelände drei Kreativwerkstätten (Grafikdruckwerkstatt, Glasbläserei, Keramikwerkstatt) und ist Veranstaltungsort vieler Events, von Messen, Theater bis zu Konzerten.
Programmhighlights im WERK 2
Zum Jubiläum hat das WERK 2 nun ein besonders umfassendes Programm entwickelt. So kann man am 11.09 im Rahmen des Tag des offenen Denkmals an einer Führung übers Gelände teilnehmen oder am 12.09 zu den Hits aus 30 Jahren WERK 2 mitsingen. Darüber hinaus sind die Cammerspiele, die ihre Räumlichkeiten im WERK 2 haben, mit einer Premiere zu “In 80 Tagen um die Welt” am 08.09 und Aufführungen des Jugendtheaterprojekts “Scherbenhelden” am 14. und 15.09 mit dabei. Oder wie wäre es Konzerten von Megaloh (16.09) oder Gaby Moreno (29.09)?
Das gesamte Programm findet ihr unter https://www.werk-2.de/