Restaurant, Weinbar und -handel, Eventlocation – all das vereint das Château9. Schon beim Betreten des Restaurants fällt uns als erstes die Decke auf. Viele tropfenförmige, gläserne Lampen hängen auf uns hinab. In unterschiedlichen Farben reflektieren sie das Licht und geben dem Raum einen geheimnisvollen, beinah magischen Charakter. Nicht nur die Lampen sind ein Blickfang, auch das große Wandregal mit den unterschiedlichsten Weinsorten fällt uns sofort auf. Direkt davor ein großer, hölzerner Tisch und Hocker in Korkoptik: Die Atmosphäre ist einzigartig.
Vino ohne Limit
Wir werden von Manager Luca und Koch Oli begrüßt. Sie erklären uns direkt, dass das Château9 seine Gäste ursprünglich mit Wein und Feinkost versorgt habe. Seit circa einem Monat bietet das Restaurant seinen Kund:innen jedoch auch à la carte an. Was besonders daran ist? Der Wein steht trotzdem im Fokus, denn Gäste werden von einem Sommelier genauestens beraten und können sich gemeinsam mit ihm einen der unzähligen Weine aussuchen. Bevor wir uns jedoch noch tiefer in die Weinwelt stürzen können, holt Koch Oli uns ab und führt uns in sein Reich.
Neue Visionen
In der Küche angekommen, erklärt er uns, dass sich nicht nur das Angebot des Château9 ändert, sondern auch die Küche ein Make-over bekommt – sie wird vergrößert. Immerhin muss eine Küche auch dem neuen Angebot standhalten können. Oli entwirft die Speisekarte und sprudelt vor lauter Ideen. Wir durften gemeinsam zwei Gerichte mit ihm kochen. Das erste Gericht wird man ab dem 7. Mai in der Brunch-Karte finden. Auch diese präsentiert das Château9 erstmals im Mai. Jeden Sonntag wird es einen Brunch geben, der sich von einem konventionellen Brunch doch sehr entscheidet. Wie ein leckeres Frühstück aussehen kann, zeigt uns Oli mit dem ersten Gericht namens „Matcha Waffel mit Hähnchen-Karaage“.
Den Teig mischen wir selbst an und geben einen Schuss Matcha Pulver dazu. Für circa vier Minuten brutzeln die Waffeln im Waffeleisen vor sich hin. Oli verrät uns, dass er für das Karaage feinstes Oberkeulenfleisch nutzt. Eingelegt in einer feinen, aromatischen Marinade wird das Fleisch frittiert. Die Waffeln werden halbiert und auf dem Teller mit dem Hühnchen angerichtet. Das Besondere dabei: Oli arbeitet mit unterschiedlichen Soßen und Aromen, welche dem Gericht einen speziellen Geschmack verleihen. Mumbo Sauce (eine Art scharfer Ketchup) und Wasabi-Mayo werden über das Gericht gegeben und darauf folgt ein frischer Salat mit einem eigenen Zitronendressing. Getoppt wird dies im Anschluss mit einem süßen Ahornsirup. Es ist ein Geschmackserlebnis ganz anderer Art – eine beinahe wilde Kombination, aber genau diese unkonventionelle Mischung macht die Küche des Château9 aus.
Artischocken mal Anders
Das zweite Gericht ist auf der Abendkarte zu finden: eine feine, hausgemachte Pasta in cremiger Artischockensoße. Der vorbereitete Teig wird mithilfe einer KitchenAid (einer Universalküchenmaschine) zu einer Portion Pasta verarbeitet, welche auch direkt in kochendes Salzwasser kommt. Währenddessen bereitet Oli in einer Pfanne die Soße mit den Artischocken vor. Dazu gibt er in Zitronensud eingelegte Artischocken in die Pfanne und brät sie leicht an. Hinzugefügt werden noch bereits pürierte Artischocken, Tomaten und Frühlingszwiebeln. Die gekochte Pasta wird in der Soße geschwenkt. Nun richtet Oli das Mahl mit gedörrten Oliven und Petersilie an. Als Abschlussnote fügt er selbst hergestelltes Kräuteröl hinzu. Voilà, so schnell entsteht sein nächstes Meisterwerk.
Das Château9 überzeugt mit einem angenehmen Ambiente, einer großen Weinauswahl, aber besonders mit unkonventionellen Kreationen der Küche, die eine große Geschmacksexplosion auslösen. Wir bleiben gespannt, welche weiteren Speisen uns in Zukunft erwarten werden.
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