Regionale Küche mit Twist Ab in die Küche: Mala  

Das Restaurant Mala ist eine kleine Oase im Leipziger Osten. Draußen ein idyllischer Biergarten, drinnen Wohnzimmerfeeling. Hier werden vegan-vegetarische Gerichte serviert, es gibt saisonales und regionales Essen mit ausgewählter Weinbegleitung. Wir haben uns mit Inhaber Johannes Zimber getroffen, geschnackt und ein vorzügliches Wochengericht zusammen gekocht.

© Nele Rebmann
Mala: Regionale Küche mit Twist

Jede Woche neue saisonale Gerichte

Johannes Zimber ist Koch aus Leidenschaft. Obwohl eigentlich nicht mehr fürs Kochen verantwortlich, steht er immer wieder gerne am Herd des Mala. „Ich komm davon nicht wirklich weg“, sagt der Inhaber des charmanten Restaurants. Kochen bedeutet für ihn, Kopf ausschalten. Heute dürfen wir ihn bei seiner Lieblingstätigkeit unterstützen. Im Mala gibt es jede Woche neue saisonale Gerichte, zusätzlich zu Klassikern wie dem Mala-Burger mit seinem Patty aus Bio-Leinsamenschrot, Pesto-Pasta mit Austernpilzen und dem großen Tempeh-Salat. „Wir machen regionaleKüche mit einem Twist“, meint Johannes. Dabei möchte sich das Mala nicht auf eine Region festlegen. Stattdessen lässt er den Köch:innen so viel Freiheit wie möglich. Wir versuchen uns an der neuesten Kreation der Küche, einem veganen Wochengericht mit Miso-Nudeln, gebackenem Tempeh und Yuzu­majo. Letzteres ist eine besondere Form der Ma­yo­n­naise mit Yuzu, einer japanischen Zitrusfrucht.

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Wohlfühlatmosphäre im Mala-Innenhof

Von Stängelkohl und Sojabohnenpaste

Als Erstes muss der Kohl geschnitten werden. „Red Russian Kale“ nennt sich dieser, ein feiner Stängelkohl mit intensivem Geschmack. Der Kohl ist schon vorgewaschen und stammt von der Gemüsegärtnerei Korn, einem neuen Partner des Mala. Das kleine Restaurant arbeitet mit mehreren lokalen Lieferant:innen zusammen: Gemüse gibt es vor allemvon Daniel Hausmann aus Rochlitz, Milchprodukte vom Landgut Nemt in Wurzen und Eier vom Geflügelhof Fiebig in Grimma. Mala-Inhaber Johannes Zimber ist froh über diese Partnerschaften und versucht, so viel wie möglich regional zu erwerben. „Es ist schön, wenn man die Produzent:innen kennt und weiß, wer die Produkte herstellt“, sagt er. So bekommt er echte, nicht perfekte, aber besondere Produkte. „Dazu kommt halt auch die Frische. Der Kohl wurde uns gestern geliefert und der wurde auch gestern erst geerntet“, führt der Gastronom aus.

Weiter im Rezept: Ist der Kohl geschnitten, wird die vorbereitete Miso-Soße in der Pfanne hitzt. Miso ist eine Sojabohnenpaste und stammt aus Japan. Anschließend kommen die passenden Nudeln hinzu und alles wird vermengt. Als Nächstes folgt der Kohl, samt klein geschnitten­er Stängel. Dabei geben wir den feinen „Red Russian Kale“ erst kurz vorm Anrichten dazu, damit er schön knackig bleibt. Das Nachkochen läuft entspannt. Denn tatsächlich ist beim Gericht schon vieles vorbereitet, so wie auch der Algenmix, der nun seinen Weg in die Pfanne findet. „Mit den Miso-Nudeln haben wir ein leckeres Tagesgericht, dass relativ einfach in der Zubereitung am Herd ist. Das ist für uns immer wichtig, dass das Kochen stressfrei von der Hand geht, damit die Gäste rechtzeitig ihr Essen bekommen“, sagt Johannes Zimber. Der Algenmix ist also schon bereit und enthält Wakame-Algen, Shiitakepilze und eingelegten Ingwer.

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Inhaber Johannes Zimber (links) und urbanite-Redakteur Paul Bartkowiak (rechts)

Der wichtigste Schritt: Probieren

Langsam riecht es gut in der Mala-Küche. Wir setzen noch einen drauf. Als vierten Schritt werden die marinierten Tempehstreifen gebraten. Schnell erfüllt ein Duft von Ingwer und Sojasoße die Luft. „Für Tempeh kann man diverse Zutaten benutzen – Lupinen, Soja et cetera“, erklärt Zimber. „Dann kommt da ein Pilz ranund es wird unter Sauerstoff- und Luftabschluss fer­mentiert.“ Der Tempeh, den die Köch:innen des Mala verwenden, stammt von Umani. Er ist bio und wird im Leipziger Westen hergestellt. Langebrauchen die zarten Stücke nicht, ein paar Mal wenden und schon sind alle Zutaten bereit fürs Anrichten. Und da das Auge bekanntlich immer mitisst, kommen noch ein paar gelbe essbare Blumen auf den Teller. Diese stammen direkt aus dem lokalen Mala-Blütenbeet.

Nun fehlt nur noch der letzte Schritt: Probieren.„Wichtig ist es, immer zu probieren. Sonst gibst du etwas raus, was vielleicht nicht schmeckt“, sagt Mala-Inhaber Zimber. Gesagt, getan! Das gesamte Gericht ist ausgesprochen lecker – die Tempehstücke sind schön knusprig, der Kohl knackig und vor allem die Kombination aus Ingwer, Miso, Yuzuma­-jo und Sojasoße bleibt im Gedächtnis.

© Nele Rebmann
Mala: Miso-Nudeln mit gebackenem Tempeh und Yuzu­majo

Tagesgericht 15 Euro, Menü für 27, 50 Euro

Schulze-Delitzsch-Straße 19

Di bis Sa 18 – 22:30 Uhr, So 9:30 – 22:30 Uhr

www.mala-leipzig.de | Instagram: @malaleipzig