Wenn das Hobby zum Beruf wird
Es duftet herrlich, als uns Lena in der Backstube im hinteren Bereich der Milchbar Pinguin begrüßt. Die ersten Kuchen stehen bereits im Ofen und die Erdbeerschnitten warten auf ihren letzten Feinschliff. Gemeinsam backen wir noch Mohnquarkkuchen, Eierschecke und vollenden den veganen Schokokuchen. Die Leidenschaft für ihren Beruf merken wir der jungen Konditorin sofort an. Sie wusste bereits früh, wo es sie beruflich hinzog. Gemeinsam mit ihrer Oma und ihrer Mutter backte sie in ihrer Kindheit viele Torten, Kuchen und anderes Gebäck. Die Begeisterung, Neues auszuprobieren hörte nie auf, sondern wuchs stetig mit ihr heran. Kein Wunder also, dass sie nach ihrem Schulabschluss direkt in die Konditorinnenlehre ging. Ihre ersten Erfahrungen machte sie in einem großen Unternehmen, bevor sie im März 2022 zur Milchbar Pinguin kam und diese Entscheidung bis heute keinen Tag bereut.
„Ich kann mich hier selbst einbringen und Ideen verwirklichen. Das Team ist super und ich kann selbstständig arbeiten und planen. Das Arbeiten mit Lebensmitteln, die Herstellung und das ständige Ausprobieren von Neuem machen mir einfach Spaß an meinem Beruf.“
Kuchen und Torten sind für alle da
Das dachte sich auch Lena, als sie mit dem Vorschlag für veganen Kuchen an ihre Chefs herantrat. Sie selbst ist schon länger Veganerin und kennt das Problem, in nicht ausschließlich veganen Restaurants selten veganen Kuchen und Torten zu finden.
„Oft gibt es keine Alternativen für Veganer:innen zu Gebäck und Kuchen. Während andere ihren Kuchen essen, bleibt für uns meist nur der Kaffee. Das muss sich ändern.“
Einen großen geschmacklichen Unterschied gibt es nicht und so können nicht vegan essende Menschen vielleicht auch mit etwaige Vorurteile gegenüber veganem Essen aufräumen. Die Auswahl ist groß: Karotten-, Zupf- oder Schokokuchen sind nur die aktuellsten Sorten an veganen Leckereien.Bereits seit Mitte April gibt es dank Lena die veganen Alternativen in der Milchbar Pinguin.
„Es soll nicht allesveganisiert werden, das muss nicht sein. Vegane Alternativen sollten einfach zusätzlich geboten werden. Ich backe zum Beispiel auch nur den veganen Schokokuchen und nicht noch einen weiteren mit Ei und Butter. Der vegane kann von mehr Leuten gegessen werden und beide schmecken gleich gut.“
Unter der Woche bekommt ihr täglich mindestens einen veganen Kuchen geboten. An Samstagen sind immer 12 Kuchen mit drei verschieden veganen Varianten vorhanden. Alles frisch und mit viel Liebe von Lena gebacken.
Umweltfreundlich und regional
Lena ist es wichtig, nichts zu verschwenden. Deswegen werden Kuchenfüllungen ebenfalls für Dessertvariationen verwendet und übrig geblieben-er Kuchen wird vergünstigt bei Too Good To Go angeboten. Doch oft bleibt am Ende des Tages nichts übrig.Das liegt an der guten Planung von Lena. Sie ist allein für die Bestellungen zuständig und kann so die benötigten Mengen selbst abschätzen. Regionalität ist der Milchbar Pinguin auch bei ihren Kuchen sehr wichtig. Deswegen werden im Herbst keine Erdbeerschnitten mehr zu finden sein, stattdessen wird es Zwetschgen- und Karottenkuchen geben. Soweit es möglich ist, wird immer auf die Regionalität der Lebensmittel gesetzt.