Ein Traum für den Gaum‘ Ab in die Küche: Salumeria Italiana

Versteckt in einer unscheinbaren Gegend verbirgt sich das „Salumeria Italiana“ im Stadtteil Gohlis. Wenn man es erst mal gefunden hat, wird man schon von der Fassade der ehemaligen Branntwein- und Likörfabrik “Wilhelm Horn” überwältigt. Obwohl es von außen ruhig scheint, verbirgt sich hinter den Wänden eine Goldgrube voller kleiner Schätze. Wir bekamen eine Führung und durften mit Konditorin Emily hinter die Fassade und in die Öfen schauen. 

© Havi Reinhardt
Emily & Brit

Ein unwiderstehlicher Charme

Geschäftsführerin Brit begrüßt uns freundlich und gibt uns gleich zu Beginn ein paar Einblicke in die Location. Die Salumeria Italiana besteht schon seit 23 Jahren, vollzog aber vor zwei Jahren durch den Umzug einen kompletten Tapetenwechsel. Mittlerweile hat sie sich in der ehemaligen Branntwein- und Likörfabrik Wilhelm Horn niedergelassen. Der Charme des Feinkostladens wird durch die Location perfekt ergänzt. Brit erzählt uns von ihrer Leidenschaft zur italienischen Feinkost und zu den Weinen: „Angefangen haben wir als Feinkostgeschäft. Dann kamen immer mehr Weine und Schnäpse dazu und dann die Gastronomie“. Weine sind hier allerhand zu finden. Egal ob zu einer Weinverkostung oder für den Weingenuss zu Hause – die Vinothek gibt alles her. Obwohl das Lokal sehr ruhig gelegen ist, ist es gut besucht. „Die meisten unserer Kunden sind langjährige Stammkunden. Viele kennen wir auch bei Namen. Fußvolk gibt es bei uns kaum, gerade durch unsere Lage,“ erklärt uns Brit.

All about the Pizza

Wir lernen auch Emily, Brits Tochter, eine Konditorin kennen. Sie begrüßt uns und bringt uns auch schon eine Kochschürze, denn nun heißt es: ab in die Küche. In der offenen Küche erklärt uns Emily, dass der Pizzateig schon circa 36 Stunden vorher zubereitet wird und dann ruhen muss. Damit der Teig nicht klebt, aber auch nicht so mehlig und krümelig wird, verwendet sie Maisgrieß, um den Teig zu kneten. Mit einer Lässigkeit gleitet der Teig über ihre Hände und wird für den Belag vorbereitet. Insgesamt fertigen wir gemeinsam drei Pizzas an. Die erste wird eine klassische Margherita. Diese ist übrigens eine der Standardpizzas.

Alle zwei Wochen gibt es zwei neue Specials, welche von den Köchen erstellt werden. Dabei sind ihnen keine Grenzen gesetzt und sie können sich kreativ ausleben. Wir schauen Konditorin Emily noch schüchtern über die Schulter, fangen aber bald an zu schwitzen, denn der Ofen „Neapolis“ läuft schon auf Hochtouren. Bis zu 510 Grad Celsius erreicht der Ofen und braucht gerade einmal 40 bis 50 Sekunden, um die Pizza kross zu backen. „Circa vier Pizzas passen in den Ofen. Wenn ich die Vierte reinschiebe, ist die Erste meistens auch schon fertig,“ erzählt uns Emily.

© Havi Reinhardt

Die zweite Pizza wird eine Spezialpizza. Wir dürfen den Test wagen und versuchen, den Teig so elegant über unsere Hände gleiten zu lassen wie Emily. Das gelingt uns mehr oder weniger gut, aber mit Emilys Hilfe ist der Teig dann bereit für die Bärlauchsoße, den Lachs und den feinen Zitronenfenchel. Mit schnellen Handgriffen und auf einer Pizzaschaufel gleitet die Pizza in den Ofen und lässt dabei nicht lang auf sich warten. Die letzte und dritte Pizza ist typisch urbanite. Wenn man sich nicht entscheiden kann, dann nimmt man halt beides! So entsteht eine Pizza, die zur Hälfte Margherita ist und zur Hälfte Bärlauch-Lachs-Fenchel – so wie vieles im Salumeria Italiana: eine individuelle Kreation der Küche.

© Havi Reinhardt

Ein Herz für Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Qualität werden hier großgeschrieben. „Es ist immer schön, mit lokalen Lieferanten zusammenzuarbeiten. Das würde ich gern viel öfter tun,“ erzählt uns Emily, bevor wir die letzte Pizza aus dem Ofen nehmen. Es soll schmecken, überzeugen und Freude bringen. Das Salumeria Italiana bleibt im Gedächtnis.

© Havi Reinhardt

Prellerstraße 54 A | Di 11 – 19 Uhr, Mi bis Sa 11 – 22 Uhr

www.salumi.de I INSTAGRAM salumeriaitaliana