Wenn der Hunger schreit AM to PM: Lukas Grieser

„Von früh bis spät“ befragen wir verschiedene Leipziger Persönlichkeiten nach ihren Lieblingsorten.

Wo löffelt ihr euren Milchschaum, wenn über Leipzig die Sonne aufgeht und in welchen Kiez zieht es euch nach getaner Arbeit? Wie sieht eigentlich so ein gaaanz normaler Leipzig-Alltag aus? Von „AM to PM“ hängen wir fortan an euren Fersen – um was zu tun? Ach ja, um euch die Lieblings-Leipzig-Orte der Menschen vorzustellen, die unsere Stadt Tag und Nacht zu dem machen, was sie ist: bunt, lebendig und einzigartig.  

 

Lukas Grieser

Als Zugezogener hält Lukas Grieser seit mittlerweile dreieinhalb Jahren, gemeinsam mit seiner Schwester Jana, die Fäden des LUKAS Bäckers in den Händen. Das Leipziger Familienunternehmen versorgt die Messestädter bereits seit über einem Vierteljahrhundert, von Connewitz über Plagwitz bis nach Paunsdorf raus, beständig mit leckeren frischen Backwaren. Und wohin zieht es Lukas, wenn in der Backstube das Licht ausgeht?

Süß oder salzig? Welcher Frühstückstyp bist du?

Beim Frühstück darf’s gerne eher süß sein – am liebsten ein feines Croissant mit gutem Honig drauf und ein frischer Cappuccino! Wenn der Hunger schreit, dann gerne noch Rühreier mit knusprigem Roggenbrot oder Schweizer Käse dazu – Gruyere oder Appenzeller … lecker!

Und die Süße stimmt wo?

Da mag ich das Café Grundmann sehr gerne! Beim Kaffee bin ich aber recht wählerisch …

Wann geht’s dann wo deftiger zu?

Tagsüber greife ich gerne auf etwas Leichteres zurück: Entweder esse ich eines unserer LUKAS-Sandwiches oder gehe mediterran, vorzugsweise im Maza Pita, Hähnchengrill oder Dina, essen. Abends muss neben dem Menü auch das Bier gut passen – das ist bei meinem Freund Giuseppe in der Brauerei an der Thomaskirche so, oder auch im Barcelona in der Gottschedstraße.

        … by the way

↘ In welchem Leipziger Kiez fühlst du dich heimelig?

Vor allem in der Südvor- und in der Innenstadt, wo ich ja auch wohne. Am lebendigen Süden mag ich, dass nicht alles so perfekt ist. Genial ist hier auch, dass man sich über die Neue Linie mit dem Rad schnell in Richtung Cossi bewegen kann. Beachen und anschließend ein Bier beim Caracan – das ist meine Lieblings-Feierabendbeschäftigung im Sommer – oder bei Wind ein paar Schläge Windsurfen. Wenn es kälter wird, freue ich mich auf das Training mit meiner Mannschaft LE Volleys Lemon Tree in der schönen Leplay-Halle!

↘ Am 9. November jährt sich der Mauerfall zum 31. Mal. Du selbst bist in Ost und West zu Hause und vereinst nicht nur privat, sondern auch in der LUKAS-Theke (mit typischen Gebäckspezialitäten aus Sachsen und Schwaben) das ehemals geteilte Deutschland. Erlebst du noch Unterschiede im Alltag oder ist das Ost-West-Ding kein Thema mehr für dich?

Ich meine zu beobachten, dass die individuellen Biographien in Ost und West schon ihre grundsätzlichen Unterschiede aus der Zeit um die Wende hatten beziehungsweise oft noch haben – und diese auch noch wirken. Damit geht aber ebenfalls einher, dass das Ost-West-Ding bei Jüngeren, die nach der Wende aufgewachsen sind, immer stärker in den Hintergrund tritt. Gegenseitige Offenheit und Respekt füreinander sollten aus meiner Sicht den Kern unserer Gesellschaft und Gemeinschaft darstellen – daran müssen alle ständig und immer wieder arbeiten und ich glaube, dass machen die meisten auch jeden Tag!

       ... last but not least 

↘ Dein täglicher Beitrag an der Leipziger Umweltfront?

Ich benutze nie Einweggeschirr und -becher. Das ist etwas, das wirklich jeder selbst in der Hand hat und ohne großen Aufwand leisten kann: entweder kurz im Café genießen oder daran denken, den Mehrwegbecher befüllen zu lassen – eigentlich einfach! Alternativ geht auch ReCup. Zudem versuche ich möglichst regionale und saisonale Lebensmittel zu konsumieren, und vor allem beim Fleisch lieber viel weniger, dann aber ganz bewusst und hochwertig zu genießen.

Spotted! Schreibt uns unter dem Stichwort „AM to PM“ an redaktion-leipzig@urbanite.net, wem wir in einer der nächsten Ausgaben auf Messer und Gabel folgen sollten!