Der SC DHfK Leipzig kontert HC Erlangen „brutal“ aus Aufsteigerduell: SC DHfK Leipzig gewinnt gegen HC Erlangen

Die Mannschaft des SC DHfK Leipzig beweist weiter eine große Heimspielstärke und besiegt Aufsteiger HC Erlangen gekonnt mit 29:25.

© Rainer Justen
SC DHfK gegen HC Erlangen: Der beste Aufsteiger des vergangenen Jahres empfing den aktuellen Aufsteiger der Saison. Es wurde das erwartete Spektakel! Die Hallenhandballer vom Sportclub der deutschen Hochschule für Körperkultur konnten erstmals – nach sieben vergeblichen Versuchen – gegen den HC Erlangen gewinnen. Der Endstand lautete 29:25 (17:12). Mit diesem Ergebnis liegen sie weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz. Gleichzeitig werden die weißen Flecken auf der Bundes(liga)karte, also Handballhochburgen, die die Leipziger noch nicht bezwingen konnten, immer weniger.

Die grün-weißen Sachsen starteten am Freitag hoch konzentriert. „Wir haben eine sehr bewegliche und aggressive Abwehr auf die Platte gebracht. Außerdem konnte Milos Putera überzeugen“, erinnerte sich Chefcoach Christian Prokop. Aus dieser intelligenten Verteidigung wurden viele schnelle Gegenstöße gestartet. Marvin Sommer und Lukas Krzikalla liefen Konter auf Konter. 3:1, 8:4, 11:5, 15:10. Das waren Wirkungstreffer aus einem Höllentempo heraus. „Wir wollten viel besser spielen, doch sind weniger gelaufen, um dieses brutale Tempospiel verhindern zu können. Im Positionsspiel waren ja beide Mannschaften gleich“, bestätigte Trainer Robert Andersen die Analyse seines Kollegen. Der deutliche Halbzeitstand spiegelte das Geschehen in den ersten 30 Minuten wider. Die körperkulturellen Handballer lagen mit 17:12 Toren völlig verdient vorn.

Doch nach der Pause schmolz dieser Vorsprung zusehends zusammen. Der HC Erlangen konnte sich insbesondere in der Abwehr steigern, die Gastgeber im erwähnten Positionsspiel zu Fehlern zwingen und die Stärken des wuchtigen Rückraums nutzen. Immer, wenn Jonas Link, Nikolai Link oder Isaias Guardiola aus der Bewegung kamen, waren sie selten zu stoppen. Dann schafften der erfahrene Pavel Horak und seine Kollegen mehrmals das Anschlusstor. 22:21, 24:23, 26:25. Die Zuschauer in der proppevollen Arena bekamen in der letzten Viertelstunde ein (verdammt) enges Match geboten.

SC DHfK Leipzig mit starkem Keeper

Dass die Grün-Weißen weiter in Führung blieben, war unter anderem Jens Vortmann zu verdanken. Der Keeper musste den angeschlagenen Milos Putera ersetzen und konnte in der entscheidenden Phase des Spieles drei Siebenmeter parieren. Die einheimischen Handballfans skandierten seinen Namen. „Vorti! Vorti!“ Sie sollten ebenfalls eine Garantie für den neunten Heimsieg in Folge sein. Die Menschen feuerten die Spieler noch lauter an, standen schon lange vor dem Schlusspfiff auf, um zusätzlich Druck zu machen.

Darüber hinaus ging CCCP volles Risiko. Der Trainer der Sachsen hatte in den letzten Minuten stets einen zusätzlichen Angreifer anstelle des Torhüters gebracht. Die „Überzahl“ wurde von Christoph Steinert, Lucas Krzikalla und Aivis Jurdzs zu drei Treffern in Folge genutzt. „Da mussten alle Mann geschlossen und konzentriert arbeiten. Auch Roman Becvar hat seine Aufgabe hervorragend erfüllt“, konstatierte Christian Prokop nach dem Match. Seine Männer blieben durch das abschließende 29:25 die fünfte Begegnung in Folge in der ersten Bundesliga unbesiegt. Auch diese Serie stellt einen neuen Vereinsrekord dar.

Statistik:

SC DHfK Leipzig gegen HC Erlangen 29:25 (17:12)

SC DHfK Leipzig: Putera, Vortmann; Steinert 5/2, Jurdzs 4, Krzikalla 6, Janke 1, Pieczkowski 3, Sommer 7, Roscheck 1, Meschke 1, Becvar 1, Milosevic

Erlangen: Huhnstock, Katsigiannis; Theilinger 3, Bayer, Link J. 5, Guardiola 2, Bissel, Rahmel 2,
Stranovsky 4/1, Horak 3, Link N. 3, Thümmler 3, Sabljic

Zuschauer: 4.049 Handballfans in der ARENA Leipzig

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel

Siebenmeter: Leipzig 4/2, Erlangen 5/1

Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Erlangen 4 Min

Rote Karte: Rahmel (Erlangen, 59. Min)

Robert Andersson (HC Erlangen):

„Glückwunsch an Leipzig zum Sieg. Wir sind enttäuscht, denn wir hatten uns mehr erhofft. Die heutige Niederlage liegt vor allem an der ersten Halbzeit, dort haben wir zu vielen Tore über Tempogegenstöße kassiert. Wir wussten, dass das auf uns zukommen wird, konnten es aber nicht verhindern. In der zweiten Halbzeit haben wir vieles besser gemacht und auch unsere Wurfeffektivität gesteigert. Auch mit der Abwehr war ich in der zweiten Hälfte zufrieden. Wir hatten die Chance, nochmal heranzukommen, haben aber einige Fehler gemacht und drei Siebenmeter vergeben, dann wird es natürlich schwer. Die Erkenntnisse aus der heutigen Niederlage nehmen wir mit ins nächste Spiel gegen Lemgo und werden versuchen, es da besser zu machen.“

Christian Prokop (SC DHfK Leipzig):

“Ich bin sehr erleichtert. Schon das Tabellenbild zeigt viele Parallelen zwischen beiden Teams. Erlangen ist eine Mannschaft, die sich nie aufgibt und uns nichts schenkt. Mit einer fantastischen Abwehrarbeit und den Pfeilschnellen Marvin Sommer und Lucas Krzikalla haben wir in der ersten Halbzeit den Grundstein zum verdienten Sieg gelegt. In der zweiten Halbzeit haben wir uns schwer getan und hatten nur noch eine Wurfquote von 40 Prozent. Doch wir haben als Team gekämpft und Jens hat einige wichtige Siebenmeter gehalten. Dadurch haben wir auch die mental schwierige Phase hervorragend gemeistert, als Erlangen bis auf ein Tor dran war. Ich bin überglücklich und möchte meiner Mannschaft für die heutige Leistung ein Kompliment machen.“

Quelle: SC DHfK Leipzig

Bei den nächsten Heimspielen trifft der SC DHfK Leipzig am 17. April 2017 auf den VfL Gummersbach und am 30. April 2017 auf die SG Flensburg-Handewitt. 

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