Das Runde muss ins Runde Ausprobiert: Roundnet

Die letzten Wochen fragen wir uns, was das für Trampoline sind, die überall in den Leipziger Parks aus dem Boden schießen. Es scheint, als sei die Slackline dem Roundnet gewichen und nun stehen wir mit dem Ball im Kreis um das „runde Netz“ verteilt. Wir wollen wissen, was das für eine neumodische Sportart ist, die wohl so viel Spaß bereitet, dass sie aus der Gruppenbeschäftigung nicht mehr wegzudenken ist. 

© Anne Stiefler

Im Clara-Zetkin-Park treffen wir die Toucans Nicolas und Lennart vom SV Lindenau 1848 e. V. Der Verein verschreibt sich seit über 100 Jahren sowohl dem Leistungs- als auch Breitensport. Neben Sportarten wie Leichtath­letik, Gymnastik, Tischtennis und Volleyball findet seit 2021 ebenso das Roundnet einen Platz im Sportprogramm. Wir machen uns warm, lassen den handtellergroßen Softball von einer auf die andere Hand springen. Ein wenig wie beim Jonglieren, ohne den Ball fest zu greifen. Schnell stellt sich heraus, dass der Ball am besten über die Handmitte kontrolliert wird. Trifft er am Handballen oder den Fingern auf, ist es zusehends schwierig, ihn in die gewünschte Richtung zu bringen. Als Nächstes üben wir den Aufschlag. Auch hier ist unsere Hand-Augen-Koordination gefragt. Jetzt kommt das Timing dazu. Hochwerfen, anschlagen. Hauptsache,der Ball trifft möglichst mittig auf das Netz und springt im besten Fall so, dass es für die Gegner:innen gehörig schwierig wird, ihn zurückzuspielen.

© Anne Stiefler

Schon bald starten wir erste Versuche, ins Spiel zu kommen. Gespielt wird im Duellmodus 2 vs. 2. Es geht um schnelle Positionierung und Reaktion. Beim Spikeball darf der Ball mit dem ganzen Körper gespielt und geblockt werden. Landet er außerhalb oder am Ring, zählt dies als Fehler. Das Roundnet mit seinem 90 cm Durchmesser kann jedoch genauso gut ganz frei bespielt werden. Ob zu zweit, dritt, oder zu mehrt – der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt. 

Auch im Profisport ist das Roundnet angekommen. Nicolas und Lennart treten bereits regelmäßig zu Turnieren an. Die sportliche Spitze ist noch nicht so belegt wie zum Beispiel im Tischtennis. Das bedeutet größere Gewinnchancen und eine familiäre Liga. Noch ein positiver Aspekt: Beim Roundnet können endlich alle Geschlechter in gemischten Teams antreten. Die Toucans freuen sich über jeden Zuwachs. Trainiert wird montags von 18:30 bis 22 Uhr und freitags von 19 bis 22 Uhr. Für Kinder dreht sich am Mittwoch von 17 bis 18:30 Uhr alles rund ums Netz.

www.roundnet.lindenau1848.de | Instagram roundnet_svlindenau1848