Bei einem Stadtmagazin zu arbeiten, hat schon seine Vorteile: so probiert man im Auftrag des Lesers unheimlich viele Dinge aus, in deren Genuss man sonst vielleicht nie gekommen wäre. Bier brauen stand auch noch auf unserer Agenda! Vor zwei Jahren entstand unser – äußerst spritziges – urban Summer Bräu, dessen Herstellung wir euch hier noch mal kredenzen.
Die Besserbrauer* haben uns die Braubox „Summer Pale Ale“ zu Verfügung gestellt, um das urbanite-Büro kurzerhand in eine Brauerei umzufunktionieren. Die Braubox enthält neben einer detaillierten Brauanleitung Malzmischung, Hopfen und Hefe sowie Gärflasche und Zubehör. Was ihr dahaben solltet, ist ein großer sowie ein bis zwei kleinere Töpfe, außerdem Kochlöffel, Messbecher, Trichter und ein Küchensieb.
1. Maischen
2. Läutern
3. Hopfenkochen
Klingt nicht so, aber für uns sind nach Maischen und Läutern bereits zwei Stunden und ein weiteres Begleitbier pro Brauarbeiter ins Land gegangen. Die Anleitung lässt uns jedoch nicht im Stich und assistiert uns beim Hopfenkochen. Dafür wird unsere inzwischen entstandene Würze zum Köcheln gebracht. Tipp: Dreht den Herd voll auf, das braucht eine Weile! In der Zwischenzeit ploppt das nächste Bierchen – es riecht aber auch schon so verdammt lecker in unserer Brauküche! Der intensiv duftende Hopfen wird in fünf Akte eingeteilt und wartet auf seinen Auftritt. Eine Stunde lang köchelt erst 1x, dann 2x, dann 3x Hopf im Topf. Dieser ist etwas selbstständiger als das Malz und muss nicht so streng bewacht werden. Wird auch langsam ganz schön anstrengend und wir müde! Nach den 60 Minuten werden Hopfenhäufchen 4 und 5 hinzugegeben und unser Hopfentopf muss nun auf 25 Grad runterkühlen, damit er in die Gärflasche gefüllt und mit der Hefe vermengt werden kann. In dieser Zeit sterilisieren wir Trichter sowie Gärstopfen, Gärspund und Gärflasche. Plopp …
4. Gärung
Dann ist es soweit! Mit Trichter und Sieb füllen wir das Gebräu in die Flasche, geben die Hefe dazu, schütteln einmal durch und verabschieden es schließlich für mindestens eine Woche in den Bunker (unser Büro mit dem geringsten, naja oder so gut wie gar keinem Lichteinfall).
Punkt Mitternacht verlassen die erschöpften Brauereiarbeiter ihren Arbeitsplatz, sind aber auch stolz und wissen: Da braut sich was zusammen!
In der Zwischenzeit …
Das urban Bräu braucht neben zwölf leeren Bierflaschen, an denen wir fleißig arbeiten, natürlich auch schicke Etiketten! Dafür shooten wir und kleben verschiedene Motive eigenhändig auf die Flaschen. Die Editionen „Happy B“, „Hot Johnny“, „Strong Panzer“, „Küsten Anne“, „Sugar Steffen“, „Fancy Franzie“ und “Daddy Döhli“ können sich sehen lassen!
5. Flaschenreifung
Gerade mal drei Wochen braucht unser urban Bräu, um zur Vollendung zu reifen. Danach kommen die Flaschen noch zwei Tage aufrecht in den Kühlschrank, wo sie bei jedem Gang bereits sehnsüchtig angeflirtet werden. Dann ist es endlich soweit: Plopp und Prost! Also, na gut, Plopp, ein Drittel sprudelt heraus und Prost. Wir sind sehr zufrieden mit unserem im wahrsten Sinne spritzigen Summer Bräu. Mindestens 12 Wochen ist das fertige Bier haltbar, überlebt hat es bei uns aber natürlich nicht so lange. Vielleicht gibt’s bald mal ’ne neue Edition!