Spannung, Gänsehaut und ein sturer Kriminalkommissar auf der Suche nach dem Mörder eines Babys erwarten euch im Krimi „Vorstadtengel“.
Der Krimi „Vorstadtengel“ ist das dritte Buch der Reihe um Kriminalhauptkommissar Thamm, der in Mitteldeutschland ermittelt. In diesem Fall geht es um eine Babyleiche, die in einem Soldatengrab gefunden wird. Im Verdacht steht ein Mitglied des Landtags. Deshalb wirbelt Thamm eine Menge Staub auf, was nicht jeder gutheißt.
Autor Bernhard Spring zeichnet ein Bild eines Kommissars, der auf eigenbrötlerische Weise vorgeht, wenig Wert auf die Normen und die Befehle der Vorgesetzten legt und auch mal mit unlauteren Methoden zum Ziel gelangen will. Dabei versieht er ihn mit einer Sprache, die eher als vulgär zu bezeichnen ist. Soziale Bindungen einzugehen nach seiner gescheiterten Beziehung, aus der ein Sohn entstanden ist, fällt Thamm schwer. Sowohl privat als auch beruflich. Dies lässt ihn zu einem sturen, ungeduldigen Typen werden.
Spannung und Lust auf mehr
Spring erschafft, auch abgesehen von der Hauptperson, Charaktere, die wirklich menschlich wirken durch ihre ausgeprägten Wesenszüge, die auch Emotionen zeigen. Das macht das Buch unterhaltsam, auch wenn viele von Thamms Aktionen beim Lesen oft für Augenrollen sorgen, weil schon im Vorhinein klar ist, dass sie schiefgehen. Wichtig scheint dem Autor außerdem der regionale Bezug zu sein, denn immer wieder werden Straßen und Gebäude von Merseburg und Umgebung genannt.
Der Beginn des Romans lässt den Leser eine Gänsehaut bekommen, denn sofort wird er mit einem sterbenden Baby konfrontiert. Diese Passagen führen zu Spekulationen über die Umstände der Situation, immer wieder wird in der erst dann beginnenden Haupthandlung nach einem Zusammenhang gesucht. Das Werk ist gut aufgebaut und lässt sich dadurch angenehm lesen. Es bleibt bis zum Schluss spannend und macht Lust auf mehr, denn das Ende bleibt offen, auch wenn der Fall geklärt ist …
INFOS: mitteldeutscher verlag • ISBN: 978 – 3 – 95462 – 891 – 9 • 224 Seiten • 9,95€
Zum Autor: Bernhard Spring (*1983) studierte Literatur und Geschichte in Halle und Leipzig und erhielt 2008 und 2010 den Literaturpreis des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V.