Der diesjährige Leipziger Christopher Street Day (CSD) findet vom 7. bis 15. Juli 2017 statt. Es wird wieder diskutiert, nachgedacht und sich ausgetauscht. Diesmal steht er unter dem Themenschwerpunkt „Stop Hate“. Was simpel klingt, ist aktueller denn je.
Mit Schrecken beobachtet man derzeit eine Radikalisierung innerhalb der Gesellschaft, die sich mittels konservativen Rechtsdrucks deutlich veräußert. In Hassreden werden Schlagwörter wie „Genderisierung“, „Homo-Lobby“ und „Verschwulung der Welt“ mehr und mehr gesellschaftsfähig. Dass rassistische und sexistische Parteien dieser Manifestierung von Hass einen guten Nährboden geben, ist kein Geheimnis. Mit „Stop Hate“ wird laut dagegengehalten.
In etlichen Veranstaltungen der CSD-Woche wird diskutiert, nachgedacht und sich ausgetauscht. „Mit einer ganzen Woche lässt sich der Leipziger CSD im nationalen Vergleich sehr viel Zeit und Raum für die Themen. Auch ist er sehr politisch ausgerichtet. Das Ende bildet die große Demo am letzten Tag und das damit einhergehende Straßenfest. Das i-Tüpfelchen der Woche ist der Prideball im Täubchenthal. Dort heißt es dann einfach sich und das Leben feiern. Laut, ausgelassen und frei“, erklärt uns Mirko, der Veranstalter des diesjährigen Prideballs – der Abschlussparty des CSD.
„Der Prideball ist da, um das Leben zu feiern.“
Die größte Gay-Party des Jahres in Leipzig erwartet über 1.500 Gäste aller Himmelsrichtungen. Und dass sich die Party da auch Line-up-technisch sehen lassen kann, liegt auf der Hand. Ab 21 Uhr werden die Gäste mit Sekt empfangen und dürfen sich dann auf den fünf Areas der ehemaligen Kammgarnspinnerei verzaubern lassen.
Pop/Disco/Black gibt es traditionell im Kitsched Club, Schlager im WC-Floor, Summer-Chill-Out im Außenbereich und House, Electro und Techhouse dürft ihr euch im Central Circus zu Gemüte führen. „In Leipzig handelt es sich beim CSD ja nicht um einen Verein wie in anderen Städten, sondern um einen lockeren Zusammenschluss von Privatpersonen und Institutionen. Hierbei ist die ganze Organisation der CSD-Woche natürlich kleingliedriger als in anderen Städten. Das führt dazu, dass die wichtigen Themen genügend Raum und Zeit haben, ernsthaft aufgearbeitet zu werden. Mit dem Prideball wird dieser Woche dann sozusagen der Partyhut aufgesetzt und Raum und Zeit fürs Feiern gegeben. Ein großer und krönender Abschluss für Jung und Alt der Szene – und natürlich nicht nur der Szene. Wir werden wie immer ein buntgemischtes Publikum haben, wobei die sexuellen Labels Nebensache sind. Der Prideball ist da, um das Leben zu feiern.”
Glücklich, frei und tolerant.
Und das könnt ihr zum Beispiel im großen Ballsaal mit der X-travaganza SqueezeBox-Band – der queersten Rockband Berlins. Diese macht danach Platz für The Alphabet Pony & Johannes D. Täufer, die sich extra aus Hamburg auf dem Weg zum Prideball machen. Mit dabei ist auch Hauptstadtrepräsentranse Gloria Viagra sowie ein derzeit omnipräsenter Vertreter der Szene: Kevin Neon. Er hat gleich noch John Riot (bekannt aus „The Voice of Germany“) im Gepäck, der seine erste Single „My Pride“ live präsentieren wird. Doch damit nicht genug. Den Floor komplettiert des manchen Lieblings-Transe Lara Liqueur aus Dresden.
Doch damit noch immer kein Ende. Von DJ Falk gibt’s Schlager. Und für die Party in der Party sorgen Miss Cleenex und ihr Ex mit der 120-Minuten-Party bis in den Morgen hinein. Das großzügige Außengelände des Täubchenthals soll den sommerlichen Gefühlen einen weiteren Platz zum Abzappeln offerieren: Xbrayne steht dort an den Plattentellern und sorgt ganz saisonal für einen ausgelassenen Tanz. Als Hosts des Abends begrüßen euch übrigens Shiv Ah (Lumiere Bleue) und Amy Devila. Nun aber mal durchatmen. Letztlich bringt der Prideball als krönender Abschluss der CSD-Woche in Leipzig doch eine Sache auf den Punkt: Seid einfach ihr selbst! Liebt und lebt, wie ihr wollt, seid glücklich, frei und tolerant.