Zu Beginn produzierten die drei in der eigenen WG-Küche und waren auf der Suche nach dem perfekten Rezept. Die Frage, warum gerade Limettenlikör und woher dieser eigenwillige Name „Tante Gerda“ stammt, ist schnell erzählt. „Im Grunde ist Tante Gerda eine Hommage an das Leipziger Szenegetränk Gisela“, erklärt Mario. „Die Mischung aus Limettenzuckersirup und Wodka – da waren wir uns alle einig – war schon immer die Option an der Bar, die wir alle am wenigsten unerträglich fanden.“ Das Trio orientierte sich demnach an Gisela, hatte sich aber vorgenommen, ihm einen neuen Glanz zu geben. „Es sollte die Gisela ins 21. Jahrhundert versetzen“, konkretisiert Mario. Doch wer glaubt, bei Tante Gerda würde es sich um ein gutmütiges liebevolles Großmütterchen handeln, der liegt falsch.
Marke mit Ecken und Kanten
Eine fertige Flasche Limettenlikör wirkt zunächst vielleicht unscheinbar, bei näherem Hinsehen erkennt man jedoch das markante Logo und die Namensträgerin. Lange haben die drei nach einem geeigneten Logo gesucht, gefunden haben sie eine etwas grantig aussehende Oma, doch, wie die drei lachend erzählen, steht sie perfekt für Tante Gerda. „Es ist genau das, was wir wollen. Eine Marke mit Ecken und Kanten und einem Logo, das auffällt“, stellt Ludwig klar.
Was den Likör so besonders macht, sind seine Zutaten und die Herstellung. Für den Likör werden ausschließlich Bio-Limetten verwendet; Zusatz- und Aromastoffe sucht man vergeblich. Die Herstellung liegt wortwörtlich in den Händen der drei Gründer. Als Hilfe haben sie ausschließlich folgendes klassisches Handwerkszeug: drei Handschäler, drei Limettenpressen und vier Siebe in verschiedenen Feinheitsgraden. Für eine Palette des Likörs benötigen sie einen Tag für Waschen, Schälen und Pressen der Limetten. Danach wird in großen Kesseln, die mit Limetten, Zucker, Wasser und Alkohol gefüllt sind, das Getränk hergestellt und direkt in Flaschen abgefüllt. Danach werden die Flaschen gelabelt und verpackt.
„Es war sehr schwierig, den Geschmack der Limette in den Likör zu bekommen, als Nicht-Profi“, berichtet David. „Aber wir haben uns weiterentwickelt mit den Werkzeugen und dazugelernt.“ Hilfe beim richtigen Rezept gab es schlussendlich auch von Stephan aus der Getränkefeinkost, der den Limettenlikör bereits verkauft. Des Weiteren gibt es den Likör auch in verschiedenen Spätis und im Onlineshop zu erwerben. Bisher ist Tante Gerda nur in Leipzig und Berlin vertreten, und das soll auch erst mal so bleiben. Die Gründer bekräftigen, ihre oberste Maxime hieße nach wie vor: Wenn wir etwas machen, dann ordentlich. Sie wollen deshalb auch in Zukunft bei Limettenlikör bleiben und hoffen auf ein gesundes Wachstum.
Mittlerweile ist Tante Gerda schon weit über Leipzigs Grenzen hinaus bekannt. Über den Onlineshop kommen jetzt auch viele Unbekannte in den Genuss des Likörs und werden zu echten Fans, erzählen die drei Freunde stolz. Und vielleicht wird dann schließlich auch Tante Gerda zum Szenegetränk werden, so wie einst die große Schwester Gisela.
www.tante-gerda.com | Instagram: @tante.gerda_