Zu Gast in der Alchemistenküche
In die Küche geschaut: Mørtelwerk
17.04.2018
Anne Küste
Entlang stillgelegter Gleise treiben uns Hunger und Karl-Heine-Kanal in die Küche des wieder zum Leben erweckten Mørtelwerks im Leipziger Westen.
Entlang stillgelegter Gleise treiben uns Hunger und Karl-Heine-Kanal in das wieder zum Leben erweckte Mørtelwerk im Leipziger Westen, das seit knapp zwei Jahren ein Restaurant beherbergt.
Ein Lokal, welches gleichzeitig Bar, Café und kultureller Treffpunkt ist und regelmäßig Lesungen, Konzerte, Improtheater und Whiskytastings veranstaltet. „Wir wollen immer etwas zu tun haben und scheuen uns nicht davor das Mørtelwerk – nachdem das Tagesgeschäft um 21Uhr beendet ist – in ein Lokal mit Tanzfläche oder Bühne zu verwandeln“, verrät uns der Neubetreiber Thomas. Passend dazu gibt es an der Bar ein vielfältiges Spirituosenangebot, eigene Cocktailkreationen, hausgemachte Limonaden, frisch gezapftes Bier und natürlich alle möglichen Heißgetränkespezialitäten. Anstatt des klassischen Caipirinhas oder Swimmingpools mixen die selbsternannten Alchemisten ihren Gästen lieber „etwas eigenes cooles“. „Wir sind keine Freunde von Standards und versuchen jedem Gericht und jedem Getränk unseren eigenen Stempel aufzudrücken.“
Diese bodenständige, fast minimalistische Einstellung spiegelt sich auch in der Küche wieder. Von sperrigen Küchengeräten wie Vakuumierer oder Fritteuse keine Spur und selbst die Anzahl an Töpfen und Pfannen ist längst nicht so übertreiben groß wie in der heimischen Küche. Tobias, unser Koch des Vertrauens am heutigen Nachmittag, ist der Mann, der im Mørtelwerk seinen Kopf für das hinhält, was auf den Tellern der Gäste landet. Er ist absolut kein Freund von Rezeptvorgaben. Dementsprechend entgegen kommt ihm das flexible Küchenkonzept des Mørtelwerks. Heute brutzelt er nach Lust und Laune Gerichte, die Kühlschrank und Jahreszeit hergeben.