Die Revolution der Männermode – Von der reinen Schutzfunktion über die Abgrenzung der Standeszugehörigkeit bis hin zum Ausdruck individueller Persönlichkeit
Die Geschichte der Männermode
Mode – Was bedeutet das eigentlich? Ist modisch immer das, was die Masse gerade als schön empfindet? Und wieso ist die Entscheidung, ob etwas modisch ist oder nicht, nicht statisch, sondern ständiger Veränderung unterworfen? Ein Blick auf die längst vergangenen Modeepochen kann helfen, zu verstehen, warum wir uns heute so kleiden, wie wir es tun und warum unsere modernen Modetrends so schnelllebig zu sein scheinen. Geht es um das Thema Mode und deren Geschichte, lenken viele Betrachter ihre Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf die Mode der Frauen. Ganz zu Unrecht, denn auch die Männermode hat im Laufe der Zeit starke Wandlungen erfahren und immer wieder neue, innovative und spannende Trends hervorgebracht. Dabei kommen der Bekleidung ganz unterschiedliche Funktionen zu. Sie dient dem Schutz vor Umwelteinflüssen, in bestimmten Epochen wird sie zur Abgrenzung der Standeszugehörigkeit genutzt und weiterhin kann Mode auch immer schon als Ausdruck der individuellen Persönlichkeit angesehen werden. Was hat die Trends der Vergangenheit, wie die prachtvollen Gewänder des Mittelalters oder die modischen Experimente der Renaissance, beeinflusst und wie kommt es, dass sich im 21. Jahrhundert zahlreiche Modeschöpfer längst vergangener Trends bedienen, um ihre Kreationen zu erschaffen? Der folgende Text nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise durch die Geschichte der Männermode.
Mode – Eine Begriffserklärung
Das Wort Mode leitet sich vom lateinischen Wort modus ab, was so viel bedeutet wie „Maß“ oder „Art“ beziehungsweise „Gemessenes“ oder „Erfasstes“. Mode bezeichnet dabei die Art, Dinge zu tun, zu benutzen oder anzuschaffen, wie sie in einem gewissen Zeitraum von einer bestimmten Gruppe von Menschen als zeitgemäß empfunden wird. Dabei ist Mode immer zyklischen Veränderungen unterworfen. Mode ist also stets eine Momentaufnahme oder, um es mit den Worten des Duden zu sagen, etwas, was dem gerade vorherrschenden Geschmack entspricht.
Der Begriff der Mode lässt sich auf ein sehr breites Spektrum von Stilen und Farben bis hinzu Verhaltensmustern und Umgangsformen anwenden. Im Zusammenhang mit Bekleidung wird der Begriff Mode jedoch am häufigsten gebraucht. In einer Arbeit des Soziologischen Instituts der Universität Zürich, welche von der Modetheorie Georg Simmels handelt, werden verschiedene zentrale Aspekte in Bezug auf Mode genannt. Zum einen ist der zeitliche Aspekt wichtig, da Mode immer einer gewissen Kurzlebigkeit unterliegt. Als zweiter Aspekt zu nennen ist der soziale Aspekt, denn als Mode kann nur dann etwas bezeichnet werden, wenn es von mehreren Individuen getragen wird.
Die Soziologie der Mode
Vom soziologischen Standpunkt aus betrachtet, ist Mode eine Art der gesellschaftlichen Normierung, der Abgrenzung bestimmter Gruppierungen sowie der Anpassung von Personen in einem gewissen Zeitabschnitt. Der stetige Wandel dieser Norm sowie die Hinterfragung eben selber werden ebenfalls unter den Überbegriff der Soziologie der Mode gezählt. Bei der Verbreitung von Mode spielen die Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Konservativismus steht Experimentierfreude gegenüber und so ergibt sich eine fortlaufende Entwicklung von Bewegungen und Gegenbewegungen.
Die sozialpsychologischen Aspekte von Mode
Dieser Ausdruck von Individualität scheint einen Widerspruch zur Konformität von Mode und dem Wunsch nach Zugehörigkeit, welcher durch die Mode ausgedrückt wird, zu bilden. Doch dies ist nicht der einzige Widerspruch, der bei der sozialpsychologischen Betrachtung von Mode auffällt. Zu nennen wäre weiterhin das komplementäre Bedürfnis nach Exhibitionismus und Verhüllung sowie das nach Expression und Tarnung.
Männermode im Wandel der Zeit
Bei der Behandlung des Themas Modegeschichte wird sich, wie einleitend erwähnt, meist nur auf den Wandel der Bekleidungsgewohnheiten der Frau im Laufe der Jahrhunderte konzentriert. Nun soll jedoch den Herren der Schöpfung die volle Aufmerksamkeit zukommen. Wie hat sich die Männermode also im Laufe der Geschichte gewandelt?
Bekleidung in der Steinzeit
Bekleidung gab es schon in der Steinzeit. Die Neandertaler schützten ihre Körper bereits vor über 10.000 Jahren vor Kälte, Nässe und Wind, indem sie sie in die unbehandelten Felle erlegter Tiere hüllten. Vor 35.000 Jahren bearbeiteten die Menschen ihre Kleidung bereits und machten sie auf diese Weise haltbar. Neben Fellen wurden auch Pflanzenfasern und Baumrinde zu Kleidungsstücken verarbeitet. Historiker vermuten, dass auch schon damals besonders schöne Felle nicht nur aus rein funktionellen Gründen, sondern auch zur Zierde getragen wurden. Mode hatte also bereits in der Steinzeit auch immer etwas mit Status und Selbstdarstellung zu tun und verriet den Betrachtern etwas über die Persönlichkeit ihres Trägers.
Die Kleidungsstile der Antike
Während die Tunika ein Alltagegewand für beide Geschlechter war, wurde die Toga, ein aus etwa sechs Meter langem Stoff bestehendes Ehrenkleid, ausschließlich von Männern und nur zu wichtigen Anlässen getragen. Nach dem Ende des römischen Reiches verschwand dieses Kleidungsprinzip keinesfalls aus der Geschichte. Noch heute erinnern die Gewänder katholischer Messdiener an die römische Tracht, so die PDF „Modereise in die antike Welt“ des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe.
Prachtvoll und hochgeschlossen – Das Mittelalter
Modische Experimente – Die Renaissance
Ludwig der XIV – modisches Vorbild des Barock- und Rokokozeitalters
Der Pragmatismus der industriellen Revolution und die Geburtsstunde des klassischen Gentleman
Der bürgerliche Mann trug lange Röhrenhosen und Zylinder. Die Errungenschaften der industriellen Revolution und die damit einhergehende Massenproduktion erlaubten es nun auch einfachen Bürgern, sich modisch zu kleiden. Mode wurde nun nicht mehr als Zeichen der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand interpretiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trat die Männermode mehr und mehr in den Hintergrund. Schlichte dunkle Anzüge, die sehr an heutige Modelle erinnern, wurden immer häufiger getragen. Männer der damaligen Zeit wollten mit ihrer Kleidung Seriosität ausdrücken. Ihren Wohlstand zeigten sie eher durch die edlen Kleider ihrer Frauen und Töchter.
Das 20. Jahrhundert – Mode wird zum Massenphänomen
Mithilfe der Massenmedien gewann die Mode im 20. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung und wurde zu einem zentralen kulturellen Faktor. Konfektionsware hatte es zwar bereits im späten 19. Jahrhundert gegeben, jedoch galt sie damals als schlecht verarbeitet. Mit der Entwicklung der Chemiefaser wurde die Massenproduktion von Konfektionsware vorangetrieben und sie erlangte immer mehr Zuspruch in allen gesellschaftlichen Schichten. Vor allem die USA wurden zum modischen Vorbild, nicht zuletzt durch den Siegeszug der Jeans, der sich von Übersee nach Europa ausbreitete. Auf der Seite des Jeansmuseums ist nachzulesen, dass sich die berühmte blaue Hose 1945 aus Überbeständen der stationierten US-Army in Europa verbreitete.
Die 60er und 70er Jahre – Mode als Ausdruck des Protestes
In den 70er Jahren dominierte körperbetonte Kleidung die Herrenmode. Knallenge Hosen und kurze Pullover und Jacken waren in den Kleiderschränken modebewusster Männer zu finden. Im Zuge des Unisex-Looks waren Männer und Frauen in Bezug auf Kleidung und Frisur oft nur schwer voneinander zu unterscheiden.
Mode im 21. Jahrhundert – Keine klaren Trends erkennbar?
Macht sich im 20. Jahrhundert die Jugend die Mode zu Nutze, um damit ihre Anliegen auszudrücken, sind aufgrund der Vielfalt und der Schnelllebigkeit der modischen Strömungen im 21. Jahrhundert kaum noch klare Trends erkennbar. Trends aus ganz verschiedenen Epochen werden im 21. Jahrhundert wieder aufgegriffen und bunt gemischt. Somit wird es dem Einzelnen ermöglicht, seine individuelle Persönlichkeit durch die von ihm kreierten Modekompositionen auszudrücken.
Die Technik avanciert zum Accessoire des modernen Mannes
Stilmix – Vergangene Trends bekommen ein neues Gesicht
Es entsteht der Eindruck, beim Thema Mode wäre alles schon einmal da gewesen. Neue Trends zu schaffen, scheint deshalb nahezu unmöglich. Aufgrund dessen greifen Designer immer wieder auf längst vergangene Stilepochen zurück, entlehnen einzelne Modetrends, wandeln sie ab, kombinieren sie mit aktueller Mode und verleihen ihnen so ein modernes Gesicht. Aktuell erfreuen sich vor allem Modestücke aus den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder großer Beliebtheit bei der Jugend.
Metrosexuelle Männer – Die Dandys von heute?
Doch nicht nur an Kleidung sind die Dandys von heute interessiert, auch extravagante Frisuren, Accessoires und sogar Make-up gehören zum Erscheinungsbild des metrosexuellen Mannes. Während den Dandys des 19. Jahrhunderts jedoch eher daran gelegen war, sich bewusst von der vorherrschenden Gesellschaft abzugrenzen, ist diese Motivation bei heutigen Metrosexuellen weniger zu beobachten, so der Artikel „Metrosexuelle – Die Rückkehr des Dandys im 21. Jahrhundert?“
Modetrends werden auf der Straße geboren – Die Streetfashion-Blogs
Ist in der modernen Mode heute alles erlaubt? Von wegen – die schlimmsten Fauxpas in puncto Männermode
- Kurzärmelige, bügelfreie und schlecht sitzende Hemden
- Sandalen inklusive Socken
Natürlich sind offene Sandeln bequem, modische Männer sollten diese jedoch meiden. Gesteigert wird der Modefauxpas zusätzlich, wenn weiße Tennissocken in den Sandalen getragen werden.
- Krawatten mit Comic-Motiven
Eine Krawatte, die von einer Comicfigur geziert wird, mag ein witziges Geschenk sein, ist aber in der Öffentlichkeit schlichtweg nicht tragbar und sorgt dafür, dass jedes noch so elegante Outfit ins Lächerliche gezogen wird. Gleiches gilt übrigens auch für T-Shirts, die mit lustigen Sprüchen versehen sind. Diese sind lediglich beim Junggesellenabschied oder beim Urlaub am Ballermann erlaubt.
- Die Handytasche am Gürtel
Natürlich ist es sehr praktisch, das Handy in einer kleinen Gürteltasche unterzubringen. Ist dies jedoch aus beruflichen Gründen nicht unbedingt erforderlich, sollte aus modischer Sicht auch darauf verzichtet werden.
Wie schön, man lebt in 21 Jahrzehnter. wir können Bekleidungen in aller Stille und aller Größe kaufen. ich brauche Übergröße von XXXL. Vor ein paar hunderter Jahren könnte ich nur Mantel tragen. Nun ist die Modewelt bund, Jacke, Pullover, Shirts.
Auf Happy Size kaufe ich hauptsächelich für meie Frau. Für mich habe ich ein Geheimtipp.