Wenn ein lautes und raues „Romantik“ durch die Luft schwebt, wissen viele Musikfreunde: Es ist wieder Zeit für ein Konzert mit Sven Regener und Element of Crime. Zurzeit tourt die Band durch Deutschland und stellt ihr aktuelles Album „Immer da wo du bist bin ich nie“ vor. Dabei machten sie auch in Leipzig Halt und sorgten für einen Abend voller Romantik und musikalischer Wärme.
Eröffnet wurde das Konzert im ausverkauften Haus Auensee von dem Österreicher Florian Horwath und seiner Band. Sven Regener gab sich noch vor dem Auftritt die Ehre und kündigte den Act als größte Nachwuchshoffnung Österreichs an und schraubte die Erwartungen ein großes Stück Höher. Nachdem Horwath nach einer halben Stunde die Bühne wieder verlassen hatte, musste man sich fragen, ob einem Österreich ein wenig Leid tun muss, wenn das die größte Musikhoffnung sein soll. Der Auftritt begann zwar sehr viel versprechend und munter und der äußerst sympathisch wirkende Horwath ließ an vielen Stellen sein Talent aufblitzen. Dennoch zeigte er auch, wie man seine Stimme falsch einsetzen und viele Töne mal eben daneben hauen kann. Umso begeisterter war das Publikum als Element of Crime die Bühne betraten. Ohne viele Worte legten die jung gebliebenen Altrocker sofort mit drei Songs ihres neuen Albums los, bevor Sven Regener das erste Mal laut „Romantik“ ins Mikrofon rief. Die verschiedenen, abwechslungsreichen, musikalischen Bilder, die die Band projiziert, wurden durch die besonders schönen Lichteffekte und der herrlichen Kulisse des Haus Auensee zusätzlich unterstrichen. Egal ob energisch wie bei „Immer unter Strom“ oder im romantischen Neonlicht während „Weißes Papier“, befanden sich Publikum und Band im ständigen Stimmungsaustausch. Während die fünf Musiker auf der Bühne entfesselt aufspielten, stand das Publikum stets in ihren Bann. Das schöne an den Element of Crime Konzerten ist auch, dass sich hier von alt bis jung alle Altersgruppen zusammenfinden und durch die Musik verbunden sind. Obwohl man vor den Konzerten immer schon erahnen kann, was einem dort erwarten wird, stellt man im Nachhinein immer wieder fest, wie viel mehr man doch bekommen hat, egal wie hoch die Erwartungen vorher waren.
Nach knappen zwei Stunden und zahlreichen Zugaben war allerdings auch dieses Konzert leider zu Ende. Zwar hätten Sven Regener und seine Band, wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, noch locker eine Stunde weiterspielen können. Letzten Endes traten aber alle glücklich und zufrieden den Nachhausweg in die kühle Winternacht an – dabei noch immer im Kopf: die Melodien aus den vergangenen zwei warmen und farbenfrohen Stunden.
Autor: August Hoffmann