Wären wir glücklicher in einer Welt, in der alles für uns vorbestimmt ist? In der es keine Kriege und kein Leid gibt? Keine leichte Vorstellung, besonders, da wir im Moment von so viel Leid und Gewalt umgeben sind. Wir haben uns für euch den Sci-Fi-/Fantansy-Film „Hüter der Erinnerung“ von Philip Noyce („Salt“) angesehen, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt.
Kurzinhalt:
Der 16 Jahre alte Jonas (Brenton Thwaites) lebt in einer scheinbar idealen Welt. Es gibt keine Kriege, keine Armut, keine Gewalt. Doch die Menschen zahlen einen hohen Preis für so viel Harmonie: Sie kennen weder Liebe noch Freude oder Farben, in ihrer Gemeinschaft ist alles grau und gleich. Denn der Rat der Ältesten bestimmt über das gesamte Leben, von der Geburt über die Hochzeit bis zum Tod. Kinder werden von Leihmüttern ausgetragen und den Eltern nur solange gegeben, bis sie reif sind, eine zugewiesene Aufgabe in der Gemeinschaft zu übernehmen. Die Vorsitzende des Ältestensrates (Meryl Streep) ernennt Jonas zum neuen „Hüter der Erinnerung“. Sein Amtsvorgänger (Jeff Bridges) lehrt ihm all das Wissen, das er stellvertretend für die gesamte Menschheit bewahren soll. So erfährt Jonas von einer Welt der Unvollkommenheit und Aggressionen, aber auch der Liebe und der Solidarität. Als er merkt, dass die schöne neue Welt der Gemeinschaft nur auf Lügen und Verbrechen basiert, will Jonas die Menschen, die er liebt, retten. Doch bislang hat es niemand geschafft, die Gemeinschaft lebend zu verlassen.
Die Frage nach dem wahren Glück
Basierend auf dem 1993 erschienenen weltweiten Bestseller „Hüter der Erinnerung“ von Lois Lowry beschäftigt sich der gleichnamige Film von Philip Noyce mit der Frage: Wären wir glücklicher in einer Welt, in der es keine Gewalt und keine Schmerzen gibt, oder ist ein Leben ohne jegliche Gefühle bedeutungslos? Ebola, Flüchtlinge, IS, Krieg. Das sind die Schlagworte, die nun bereits seit Wochen und sogar Monaten durch die Presse und die Medien gehen. Wünschen wir uns nicht alle manchmal, dass es nie wieder Krieg geben soll? Der 16-jährige Jonas lebt in so einer scheinbar perfekten Welt. Jedoch müssen die Menschen für ihr „Glück“ einen hohen Preis zahlen: Durch eine tägliche Injektion empfinden sie keine Gefühlen und sehen keine Farben. Alle Menschen leben in völliger Gleichheit. Jonas, der neue „Hüter der Erinnerung“ ist der Einzige der weiß, wie die Welt vor der Einführung der völligen Gleichheit aussah. Voll von Krieg und Unvollkommenheit, aber ebenso erfüllt von Liebe und Solidarität.
Brenton Thwaites fasziniert durch und durch
Man stelle sich vor, man sieht die Farbe rot zum ersten Mal, sieht zum ersten Mal einen Sonnenuntergang oder die Augenfarbe anderer Menschen. Brenton Thaites („Blue Lagoon: Rettungslos verliebt“, „Maleficent – Die dunkle Fee“) schafft es, dass wir die Welt mit anderen Augen sehen. Wie ein kleines Kind freut er sich über für uns ganz alltägliche Dinge. Er sieht die Schönheit des Lebens und nicht zuletzt erfährt er auch was Freude und was Liebe ist. Natürlich erfährt er auch den Krieg und die gegenseitige Zerstörung der Menschen. Was für uns abgestumpfte Wesen bereits zum traurigen Alltag geworden ist, verstört den jungen Jonas zutiefst. Durch seine Reaktionen beginnen auch wir die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Fazit:
„Hüter der Erinnerung“ ist kein Film von der Stange. Meryl Streep und Jeff Bridges sorgen in ihren Rollen für tatkräftige Unterstützung und Brendon Thwaites schafft es, uns die Schönheit des Lebens zu zeigen. Dieser Film kommt genau zur richtigen Zeit. Wir sind gespannt auf den nächsten Teil.
Infos:
„Hüter der Erinnerung“ läuft ab dem 2. Oktober 2014 in den deutschen Kinos.